Spekulationen über Verluste Coba bekräftigt Prognose
18.09.2007, 15:10 UhrDie Commerzbank hat Berichte zurückgewiesen, ihr Engagement am US-Hypothekenmarkt könne verlustreicher sein als bisher bekannt. Die Risiken seien überschaubar, sagte Vorstand Martin Blessing. Die Bank rechnet wegen der Krise bei den amerikanischen Hypothekenkrediten mit einer Ergebnisbelastung von jeweils 40 Mio. Euro im zweiten und dritten Quartal dieses Jahres.
Der Vorstand reagierte damit auf Gerüchte, der Bank drohten aus dem Engagement höhere Verluste als bisher erwartet. Die Nachrichtenagentur Reuters hatte berichtet, die bislang prognostizierte Belastung von 80 Millionen Euro aus den Investments im zweitklassigen US-Hypothekenmarkt (Subprime) könnte nicht ausreichen. Seit die Bank vor ein paar Wochen ihre Schätzung für die Belastungen abgegeben habe, sei die Situation kritischer geworden, wird eine "mit der Situation vertraute Person" zitiert. Niemand wisse derzeit, was passieren werde. Es könne sich um einen Verlust von 500 Millionen Euro handeln oder sogar um einen Komplettausfall des Engagements im Subprime-Segment in Höhe von 1,2 Milliarden Euro.
Zahlen im November
"Die Frage, wie die ganzen Themen zu bewerten sind, ist noch offen", sagte Blessing. "Da werden wir in den nächsten Wochen beziehungsweise mit Bekanntgabe unserer Quartalsergebnisse das Notwendige dazu sagen." Die Bank will am 7. November über den Geschäftsverlauf der ersten neun Monate des Jahres berichten.
Ein Sprecher der Commerzbank sagte, die Bank stehe weiterhin zu ihren Prognosen zu den Verlusten aus der Subprime-Krise. Er schloss allerdings nicht aus, dass sich das in der näheren Zukunft ändern könnte.
Bankchef Klaus-Peter Müller hatte bei der Präsentation der Halbjahreszahlen die Renditeziele für das laufende Jahr trotz der Krise leicht angehoben. Die angepeilte Eigenkapitalrendite nach Steuern von zwölf Prozent werde "deutlich übertroffen", hatte er gesagt. 2006 erzielte die Commerzbank einen Konzernüberschuss von 1,6 Mrd. Euro.
Die Aktien der Commerzbank verzeichneten eine regelrechte Berg- und Talfahrt. Die Papiere waren fester in den Handel gestartet, drehten aber im Verlauf ins Minus. Nachdem die US-Investmentbank Lehman Brothers aber gute Quartalszahlen präsentiert hatte, kletterten die Aktien wieder in die Gewinnzone.
Quelle: ntv.de