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Rohstoff-Lieferungen gekürzt Conergy muss Luft holen

Die angeschlagene Solarfirma Conergy will sich finanziell Luft verschaffen und hat dazu die mit dem US-Hersteller MEMC vereinbarten Rohstoff-Lieferungen drastisch zusammengestrichen. Über die nächsten zehn Jahre werde MEMC Siliziumwafer nur noch im Wert von maximal 4 Mrd. Dollar liefern statt wie ursprünglich vorgesehenen für 7 bis 8 Mrd. Dollar, teilte die Hamburger Firma mit.

"Die Vertragsänderung erhöht in Zukunft unseren operativen wie finanziellen Spielraum", kommentierte Conergy-Chef Dieter Ammer. Conergy müsse allerdings geringfügig höhere Preise vor allem in der zweiten Hälfte der Laufzeit in Kauf nehmen. Erste Anzahlungen würden in den kommenden Wochen fällig. Die Börse nahm die Nachricht positiv auf. Die im Technologieindex TecDax gelisteten Titel legten zu.

Conergy hatte erst im Oktober vergangenen Jahres den Vertrag mit MEMC geschlossen und diesen damals als "Quantensprung" für die langfristige Rohstoffversorgung des neuen Werkes im brandenburgischen Frankfurt (Oder) bezeichnet. Wenige Wochen später mussten die Hamburger aber ihre Finanznot einräumen und konnten eine Pleite nur mit einem zusätzlichen Bankenkredit über 240 Mio. Euro abwenden.

Für das Frankfurter Werk sucht Ammer inzwischen einen Partner und schließt auch einen Verkauf nicht aus. Die Zell- und Modul-Produktion wird in der Fabrik derzeit hochgefahren; da sich der Konzern aber nicht rechtzeitig mit dem Rohstoff Silizium eingedeckt hat, kann die Fertigung erst im kommenden Jahr unter voller Auslastung arbeiten.

Quelle: ntv.de

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