Rückzug aus Venezuela Conoco will Geld
04.10.2007, 06:38 UhrDer US-Ölkonzern ConocoPhillips sieht die Verhandlungen um Entschädigungszahlungen für verstaatlichte Projekte der Firma in Venezuela auf gutem Weg. Es habe weitere Fortschritte in Gesprächen mit Venezuelas Ölminister Rafael Ramirez gegeben, sagte Conoco-Chef James Mulva am Mittwoch. Ziel sei, den Konflikt freundschaftlich beizulegen.
ConocoPhillips hatte sich - im Gegensatz zu Öl-Multis wie BP oder Chevron - nicht mit der künftigen Rolle als Juniorpartner in den milliardenschweren Ölprojekten abfinden wollen und seinen Rückzug aus Venezuela angekündigt.
Venezuelas Präsident Hugo Chavez hatte die Projekte in der Orinoco-Region am 1. Mai verstaatlicht. Der Linkspolitiker stellte den Konzernen ein Ultimatum, mindestens 60 Prozent der Anteile an den Staat abzutreten. Für den Fall einer Ablehnung drohte die Regierung den Firmen mit Ausweisung. Die Projekte der ausländischen Konzerne werden mit rund 30 Mrd. US-Dollar bewertet. Es werden dort mehr als 600.000 Barrel Rohöl am Tag weiterverarbeitet
Die Ölreserven um den Orinoco zählen zu den größten der Welt. Nach Chavez' Willen sollen die Öleinnahmen mehr der venezolanischen Bevölkerung zu Gute kommen, von der mehr als ein Drittel in Armut lebt. Chavez' Gegner argumentieren indes, das Land verliere durch die Nationalisierung dringend benötigtes ausländisches Kapital.
Quelle: ntv.de