Schaeffler hält 90 Prozent Conti-Aktionäre greifen zu
22.09.2008, 15:35 UhrDer fränkische Autozulieferer Schaeffler hat auf sein Übernahmeangebot hin weit mehr Continental-Aktien bekommen als er langfristig halten darf. Bis zum Ende der letzten Einreichefrist hätten die Conti-Aktionäre Schaeffler 82,4 Prozent der Papiere des hannoverschen Reifen- und Autoteileherstellers angedient, teilte das Unternehmen mit. "Das ist eine sehr hohe Annahmequote", sagte ein Sprecher.
Damit kommt Schaeffler - sobald die Transaktion nach der Freigabe durch die Kartellbehörden offiziell abgeschlossen ist - auf mehr als 90 Prozent an Conti. Der Einstieg bei dem weltweit viertgrößten Autozulieferer wird für Schaeffler damit vorläufig teurer als gedacht. Die Franken haben für den 90-Prozent-Anteil rund zehn Mrd. Euro gezahlt.
Schaeffler hat sich nach einem langwierigen Tauziehen um Conti allerdings vertraglich verpflichtet, die kommenden vier Jahre lang höchstens 49,9 Prozent der Anteile zu halten - die rund fünf Mrd. Euro kosten. Deshalb muss das Unternehmen die überzähligen Conti-Aktien - mehr als 40 Prozent an Banken weiterreichen. Diese Institute dürfen die Anteile nur dann für unter 75 Euro verkaufen, wenn Schaeffler dem zustimmt, und sind angehalten, die Papiere marktschonend abgeben. Dennoch könnten die zum Verkauf stehenden Stücke für Druck auf die Aktie sorgen.
Anders als die meisten Autowerte, die in den vergangenen Wochen Federn gelassen hatten, hatten sich Conti-Papiere wegen der Schaeffler-Offerte bis zur vergangenen Woche stabil knapp unterhalb des Angebotspreises von 75 Euro gehalten.
Ob Schaeffler nach dem Auslaufen der Vereinbarung mit Conti seinen Anteil auf mehr als 50 Prozent aufstocken will, wollte ein Sprecher nicht sagen. Verhandlungen über die geplante Kooperation mit Conti laufen Schaeffler zufolge bislang nicht. Erst solle der Abschluss der Transaktion abgewartet werden, hieß es.
Quelle: ntv.de