Aufsichtsrat hält Ausschau Conti sucht edlen Retter
15.02.2009, 15:11 UhrDer stellvertretende Aufsichtsratschef des Autozulieferers Continental, Werner Bischoff, hofft weiter auf den Einstieg eines Investors in die Gummisparte des Konzerns. "Wir sollten eine industrielle Kooperation anstreben", sagte Bischoff dem "Focus". Nach harten Sanierungsschritten der vergangenen Jahre sei "die Produktion modern ausgerichtet und der Bereich intakt".
Ein möglicher Erlös von fünf bis sieben Milliarden Euro könnte die Schuldenlast von Conti und dem neuen Großaktionär Schaeffler verringern. Bei der Conti-Übernahme durch die Schaeffler-Gruppe hatte die Gewerkschaft den Verkauf der Gummisparte noch abgelehnt.
Schaeffler hatte Conti-Aktien auf Kredit gekauft und ist jetzt durch die Bankenkrise und den Kursverfall an den Aktienmärkten in Schwierigkeiten geraten. Conti selbst hat noch an der Milliardenübernahme der Siemens-Tochter VDO zu tragen.
Sorge um den "Rattenschwanz"
Der neue Wirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg schloss eine staatliche Hilfe für Schaeffler als "Ultima Ratio" nicht aus. "Sie darf aber nicht am Beginn des Prozesses stehen", sagte der CSU-Politiker der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". Gefragt sei ein Zukunftskonzept. Allerdings müsse man sehen, "was für ein Rattenschwanz an Unternehmen an diesem nicht eben kleinen Verbund Schaeffler-Conti hängt", fügte er hinzu.
Die CDU-Wirtschaftspolitiker Laurenz Meyer und Michael Fuchs lehnten Hilfen für Schaeffler-Conti dagegen entschieden ab. Dies werde negative Folgen für die gesamte Branche der Autozulieferer haben, sagte Meyer dem Magazin "Focus".
"Sorry, tut mir Leid"
"Wenn eine Frau Schaeffler sich verzockt hat, verspekuliert hat - sorry, tut mir Leid für sie", sagte sein Kollege Fuchs, Chef des Parlamentskreises Mittelstand der Union im Bundestag im Deutschlandradio.
Ein Staat dürfe nicht die Industrien in seinem Land subventionieren, wie dies derzeit in den USA und in Frankreich für die Autobauer geschehe. In der Branche gebe es Überkapazitäten, die nicht mit staatlichen Geldern erhalten werden dürften, sagte Fuchs.
Quelle: ntv.de