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Buchungsflaute Cook auf kleiner Flamme

Die Wirtschaftskrise reißt ein tiefes Loch in die Buchungsstatistik des deutsch-britischen Reisekonzerns Thomas Cook. In den wichtigsten Märkten Großbritannien und Deutschland ging die Nachfrage nach Urlaubsreisen deutlich zurück, wie die Arcandor-Tochter am Donnerstag mitteilte. Cook hatte jedoch vorsorglich weniger Flugplätze und Hotels fest zugesagt, um die Reisen nicht zu Schleuderpreisen verkaufen zu müssen. Im traditionell schwachen ersten Geschäftsquartal bis Ende Dezember konnte der Konzern bei einem Umsatz von 1,8 Mrd. Pfund seinen Verlust um drei Prozent auf 81,5 Mio. Pfund reduzieren.

Für die wichtige Sommersaison lag die Nachfrage in Großbritannien zuletzt um elf Prozent unter dem Vorjahr, in Deutschland gingen die Buchungen sogar um zwanzig Prozent zurück. "Wir haben beobachtet, dass in allen Märkten zusehends später gebucht wird", begründete Thomas Cook den Einbruch. Während der vergangenen drei Wochen habe die Nachfrage jedoch leicht angezogen, sagte Firmenchef Manny Fontenla-Novoa. Nun hofft das Unternehmen, dass sich dieser Trend in Februar und März fortsetzt. Das wirtschaftliche Umfeld werde sich während der kommenden Monate jedoch nicht deutlich verbessern. "Die Rezession wird uns dieses Jahr erhalten bleiben und vielleicht auch noch nächstes Jahr", sagte Fontenla-Novoa.

Auch der größere Konkurrent TUI Travel kämpft mit der nachlassenden Reiselust der Kunden. Die Buchungen gingen teilweise zweistellig zurück. Um die Auswirkungen der Buchungsflaute auf den Ertrag zu bremsen, hatten beide Konzerne ihre Preise angehoben. Bei Thomas Cook bezahlen die Kunden derzeit bis zu neun Prozent mehr für ihren Urlaub, bei TUI teilweise sogar bis zu elf Prozent.

Die Lufthansa-Anteile am Ferienflieger Condor will Cook noch in der laufenden Woche für 77,2 Mio. Euro kaufen. Formal abgeschlossen werde die Transaktion voraussichtlich Ende März, sagte Fontenla-Novoa. Danach solle die Flugtochter als eigenständiges Unternehmen im Konzern bleiben. "Ich bin sehr glücklich mit Condor. Condor kann allein überleben", sagte der Firmenchef. Die geplante Fusion mit Air Berlin und die Gespräche über eine Dreierfusion mit der Lufthansa-Billiflugtochter Germanwings und TUIfly waren im vergangenen Jahr gescheitert. Nun erwägen Air Berlin und TUIfly einen Zusammenschluss.

Quelle: ntv.de

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