Connected Arbeiter Dacia-Werk steht still
24.03.2008, 19:28 UhrTausende Arbeiter der rumänischen Renault-Tochter Dacia sind in den Streik getreten, um Lohnerhöhungen von 65 Prozent durchzusetzen. Die Produktion sei vollständig zum Erliegen gekommen und dies werde auch so bleiben, bis das Management die Forderungen erfüllt habe. In dem Werk wird das Billig-Modell Logan von rund 13.000 Mitarbeitern produziert. An dem Streik - dem zweiten in dem Werk innerhalb von fünf Jahren - beteiligen sich nach Angaben der Gewerkschaft etwa 80 Prozent der Mitarbeiter.
Das Management sprach von einer Beteiligung von unter 50 Prozent und nannte die Forderungen "völlig unrealistisch". Dacia hat Anhebungen von 19 Prozent angeboten. Nach Angaben der Firma liegt der Durchschnittsverdienst in dem Werk bei etwa 1900 Lei (etwa 515 Euro) vor Steuern. Die Gewerkschaft hatte vor einigen Tagen erklärt, der monatliche Basislohn betrage 1070 Lei.
Rumänien wegen Billiglöhnen beliebt
Die durchschnittlichen Nettolöhne in Rumänien stiegen im Januar im Jahresvergleich um knapp 31 Prozent auf 1200 Lei. Das neue EU-Mitglied ist aufgrund niedriger Löhne und Steuern sowie guter Aussichten für einen schnelles Produktivitätswachstum für Autohersteller ein attraktiver Produktionsstandort. Der zunehmenden Forderungen nach kräftigen Lohnsteigerungen trüben das Bild aber.
Im Januar hatte der Handy-Hersteller Nokia erklärt, sein Bochumer Werk mit 2300 Mitarbeitern zur Jahresmitte zu schließen und dafür in Rumänien zu produzieren.
Quelle: ntv.de