Förderung wird gedeckelt Dämpfer für Private Equity
14.05.2007, 09:24 UhrDie von der großen Koalition geplante Förderung für Private-Equity-Unternehmen fällt einem Zeitungsbericht zufolge geringer aus als von der Branche erhofft.
"Die steuerlichen Maßnahmen sollen in ihrer Gesamtsumme Kosten in Höhe von 260 Mio. Euro nicht überschreiten", heißt es in einem von Bundesfinanzminister Peer Steinbrück (SPD) gebilligten Eckpunktepapier, wie die "Financial Times Deutschland" (FTD) berichtet. Von den geplanten Erleichterungen sollen nur Wagniskapitalgesellschaften profitieren.
Die Vorschläge kämen zu einer Zeit, in der sich die Branche zunehmend unzufrieden über die Rahmenbedingungen für ihr Geschäft zeige. Nach einer Umfrage des Bundesverbandes Deutscher Beteiligungsgesellschaften wolle knapp die Hälfte der Unternehmen ins Ausland gehen, wenn der Gesetzgeber die Situation nicht bald verbessere, berichtet die Zeitung weiter.
SPD und Union hatten 2005 in ihrem Koalitionsvertrag eine Förderung von privatem Beteiligungskapital vereinbart. Ein von Steinbrück dazu bestelltes Gutachten der TU München kam zum Ergebnis, dass dazu vor allem die steuerlichen Rahmenbedingungen günstiger werden müssten. Eine vollständige Umsetzung der Vorschläge der Wissenschaftler hätte nach Berechnungen des Finanzministeriums jedoch Steuerausfälle zwischen 15 Mrd. und 20 Mrd. Euro verursacht.
Stattdessen sollten jetzt nur Investments in Zielgesellschaften begünstigt werden, die nicht älter seien als sieben Jahre und deren Eigenkapital beim Erwerb nicht höher sei als 500.000 Euro. Die Wagniskapitalgesellschaft darf maximal 90 Prozent an der Zielgesellschaft besitzen und die Anteile nicht länger als 15 Jahre halten. Bringt sie das Unternehmen an die Börse, müsse sie in drei Jahren aussteigen. Halten die Wagniskapitalgesellschaften diese Bedingungen ein, sollten sie in den Genuss staatlicher Förderung kommen. Geplant sei, die Gesellschaften unabhängig von ihrer Rechtsform ganz von der Gewerbesteuer zu befreien.
Quelle: ntv.de