Trotz Chrysler-Verkauf Daimler bleibt US-Börse treu
19.05.2007, 11:09 UhrDie künftige Daimler AG will trotz des Verkaufs der US-Sparte Chrysler an den amerikanischen Börsen notiert bleiben. Das sagte Vorstandschef Dieter Zetsche der "Welt am Sonntag". Das Listing an den US-Börsen sei zwar aufwendig. Es habe aber eine disziplinierte Wirkung auf den Konzern, sagte Zetsche. Er verteidigte den Verkauf Chryslers. "Ich habe getan, was jeder Vorstandschef tun muss", sagte er. Nach intensiver Prüfung und Beratung seien Vorstand und Aufsichtsrat zu dem Ergebnis gekommen, dass Daimler die Zusammenarbeit mit Chrysler auch mit der nun geringen Beteiligung von 19,9 Prozent nutzen könne.
Die Risiken des US-Marktes und Belastungen aus Pensionsaufwendungen und Gesundheitskosten seien drastisch reduziert worden. "Ich werde immer ein Chrysler-Guy bleiben", betonte Zetsche jedoch. Die Zeit bei Chrysler sei für ihn beruflich "die lehrreichsten Jahre meines Lebens" gewesen.
Keine Angst vor Übernahme
Zetsche sieht den Autokonzern nicht von einer feindlichen Übernahme bedroht. "In den letzten sechs, sieben Jahren war das Risiko einer feindlichen Übernahme zu keinem Zeitpunkt so gering wie heute", sagte Zetsche dem Nachrichtenmagazin "Focus". Schließlich sei der Börsenwert des Unternehmens in nur einem Jahr von 35 Milliarden auf mehr als 60 Milliarden Euro gesteigert.
Spekulationen über eine Ausgliederung von Unternehmensbereichen wie dem Nutzfahrzeuggeschäft wies Zetsche zurück: "Wir können das zusätzliche Potenzial, das in Daimler steckt, selbst heben. Die Mercedes Car Group, die Lkws und die Finanzdienstleistungen bleiben weiterhin integraler Bestandteil des Unternehmens."
Quelle: ntv.de