Trennung von Lkw-Sparte? Daimler dementiert
07.09.2008, 11:39 UhrDer Stuttgarter Autobauer Daimler hat einen Bericht über eine angeblich drohende Abspaltung der Nutzfahrzeugsparte zurückgewiesen. Eine Abspaltung sei für Daimler "kein Thema", sagte ein Konzernsprecher auf Anfrage. Der "Focus" hatte am Samstag berichtet, der schwedische Finanzinvestor Cevian Capital übe nach einem Einstieg bei dem Stuttgarter Automobilhersteller massiv Druck auf das Management aus.
Demnach hätten Vertreter des Investors bei einem Treffen mit dem Daimler-Vorstandsvorsitzenden Dieter Zetsche die Zerschlagung des Unternehmens gefordert und wollten die Nutzfahrzeugsparte aus dem Dax-Konzern herauslösen.
Der Daimler-Sprecher sagte weiter, er wolle sich zu einem Cevian-Einstieg nicht äußern. Neue Investoren seien aber "immer willkommen". Dem "Focus" zufolge hat Cevian rund 2,0 Prozent der Daimler-Papiere erworben. Beim Gespräch mit Zetsche sollen die Fondsmanager angekündigt haben, ihren Anteil möglicherweise aufstocken und sich mit anderen Finanzinvestoren zusammenschließen zu wollen, um ihre Interessen durchzusetzen.
Daimler-Betriebsratschef Erich Klemm zeigte sich dem "Spiegel" gegenüber beunruhigt über Berichte zu einem Einstieg von Cevian Capital. Gegen eine womöglich drohende Zerschlagung werde es harten Widerstand der Belegschaft geben, warnte er: "Ein paar Prozent Aktien stünden gegen 100 Prozent der Belegschaft."
Daimler-Chef Dieter Zetsche wirbt insbesondere um ausländische Staatsfonds, um sich besser gegen Angriffe zu wappnen. "Ich habe keine Vorbehalte gegen Staatsfonds", sagte Zetsche der "FAS". Ob Araber, Russen, oder auch Chinesen - alle Aktionäre seien willkommen. Größter Aktionär bei Daimler ist seit langem das Emirat Kuwait mit gut sieben Prozent der Anteile.
Quelle: ntv.de