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Aus für Sterling Trucks Daimler reagiert auf Krise

Der weltgrößte Nutzfahrzeughersteller Daimler stellt wegen der Krise auf dem US-Markt die Produktion der Marke Sterling Trucks ein und schließt zwei Werke in den USA und Kanada. Der Umbau des Lkw-Geschäfts kostet rund 3500 Mitarbeitern den Job, sagte der Chef der Sparte Daimler Trucks, Andreas Renschler. Das Maßnahmenpaket soll von März 2009 an greifen. Die Kosten für die tiefen Einschnitte bezifferte der Manager auf 600 Mio. Dollar. Mit dem Ende von Sterling Trucks sind die Stuttgarter künftig noch mit vier Lkw-Marken auf dem Markt: Mercedes, Fuso, Freightliner und Western Star.

Daimler reagiere mit dem Schritt auf die andauernde Nachfrageschwäche in den Kernmärkten, erklärte Renschler. Von dieser Entwicklung sei die gesamte Lastwagen-Branche betroffen. Das Daimler-Vorstandsmitglied hatte bereits vor wenigen Wochen auf der IAA Nutzfahrzeuge betont, dass das wirtschaftliche Umfeld der Branche derzeit keinen Rückenwind gibt. Trotz der negativen Entwicklung in Amerika und Europa hatte der Manager aber für das laufende Jahr Zuwächse angekündigt. Die Daimler-Aktie, die sich seit Wochen auf Talfahrt befindet, legte nach Präsentation des Maßnahmenpakets zeitweise über zwei Prozent auf 29 Euro zu.

Verlagerung der Produktion

Die Lkw-Produktion im Werk St. Thomas in Ontario (Kanada) soll nach den Plänen des Daimler-Managements im März 2009 beendet werden. Dort werden derzeit mittelschwere und schwere Lastwagen der Marke Sterling hergestellt. Im Juni 2010 plant der Konzern zudem, das Lkw-Werk in Portland (US-Bundesstaat Oregon) stillzulegen. Allein in diesen beiden Werken sollen 2300 Arbeitsplätze wegfallen. Darüber hinaus plant der Konzern den Abbau von rund 1200 Arbeitsplätzen in der Verwaltung von Daimler Trucks North America (DTNA).

Die Produktion von Nutzfahrzeugen der Marke Western Star will Daimler in das Werk in Santiago, Mexiko, verlagern. Militärfahrzeuge der Marke Freightliner sollen von Mitte 2010 an von einem der Werksstandorte in North- oder South-Carolina gefertigt werden. Die Produktpalette von Freightliner und Western Star wird laut Renschler künftig auf Marktsegmente erweitert, die vorher ausschließlich von Sterling produziert wurden. Damit verfolge Daimler in Amerika nur noch eine Zwei-Marken-Strategie.

Der Stuttgarter Konzern verspricht sich von dem Maßnahmenpaket eine jährliche Ergebnisverbesserung von 900 Millionen Dollar vom Jahr 2011 an. Die Kosten in Höhe von 600 Mio. Dollar für den Umbau des Nutzfahrzeuggeschäfts werden bis zum Jahr 2011 verteilt. 350 Mio. Dollar sollen noch im laufenden Geschäftsjahr 2008 verbucht werden. Der Autobauer will am 23. Oktober die Zahlen für das dritte Quartal vorlegen. Vorstandschef Dieter Zetsche hatte bereits nach dem ersten Halbjahr die Gewinnziele für 2008 verworfen und die Prognose deutlich gesenkt.

Quelle: ntv.de

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