Schwere Absatzeinbrüche Daimler und BMW leiden
05.12.2008, 16:33 UhrBei Daimler und BMW ist der Absatz im November erneut eingebrochen. Die Auslieferungen der Autobauer aus Stuttgart und München sanken gegenüber dem Vorjahresmonat um ein Viertel, wie die Hersteller bekanntgaben. Auch die bislang noch gefragten Kleinwagen Smart und Mini konnten sich der Branchenflaute nicht mehr entziehen und fanden weniger Käufer.
Daimler verkaufte im November weltweit nur noch 84.500 Fahrzeuge der Marken Mercedes-Benz, Smart, AMG und Maybach. Damit sank der Absatz der Markengruppe um 25,2 Prozent. Vor allem die Oberklasse-Marke Marke Mercedes-Benz kam unter die Räder: Mit 74.400 ausgelieferten Autos wurden 27,6 Prozent weniger Fahrzeuge ausgeliefert als vor Jahresfrist.
Auch beim Smart zeigten sich Bremsspuren: Die Auslieferungen sanken erstmals in diesem Jahr um 1,2 Prozent auf 10.100 Fahrzeuge. Nach dem erneuten Absatzeinbruch summieren sich die Pkw-Verkäufe bei Daimler über die ersten elf Monaten dieses Jahres auf 1,158 Millionen, ein Prozent unter dem Vorjahreszeitraum. Eine Erholung der Nachfrage im Dezember zeichnet sich nicht ab.
Auch der Mini schrumpft
Bei BMW hinterließ die weltweite Autokrise im November ebenfalls tiefe Spuren. Die Zahl der verkauften Pkw schmolz um 25,4 Prozent auf 96.570. Von der Kernmarke BMW wurden 81.357 Fahrzeuge ausgeliefert, das sind 26,2 Prozent weniger als im Vorjahresmonat. Per Ende November verkaufte der BMW-Konzern insgesamt 1,32 Mio. Autos, das sind 1,8 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum.
Beim bisherigen Kassenschlager Mini ging der Absatz im vergangenen Monat um 20,8 Prozent auf 15.103 Autos zurück. BMW führt dies auf den Modellwechsel zurück, da das Cabrio seit August nicht mehr produziert wird. Das neue Modell kommt erst Ende März 2009 auf den Markt. Gefragt ist der Mini noch in den USA: Dort lieferte BMW im vergangenen Monat 4.545 Mini aus, so viele wie nie. Gegenüber dem Vorjahr beläuft sich der Zuwachs auf 43,1 Prozent. Für die Luxuskarossen von Rolls-Royce fanden sich hingegen im November weltweit weniger Käufer. BMW übergab mit 110 Fahrzeugen ein Fünftel weniger in Kundenhand.
BMW-Vertriebschef Ian Robertson zog nüchtern Bilanz: "Die Nachfrage auf den weltweiten Automobilmärkten hat sich im November nochmals abgeschwächt." Bereits Anfang November hatte BMW sein - ohnehin schon reduziertes - Gewinnziel gekappt und sich vom ursprünglich geplanten Rekordabsatz von 1,5 Mio. Autos verabschiedet. Wegen der Absatzkrise kürzen die Autobauer derzeit auf breiter Front ihre Produktion drastisch zusammen, um nicht auf Halde zu produzieren.
Auch Daimler räumte ein, die Marktentwicklung in Westeuropa, den USA und Japan werde "zunehmend schwieriger". Eine konkrete Absatzprognose bis Jahresende wagt der Stuttgarter Konzern nicht mehr. Nach einem guten Jahresauftakt hatte sich Daimler zunächst zugetraut, den Rekord des Jahres 2007 von 1,29 Millionen weltweit verkauften Autos nochmals zu überbieten. Die seit dem Frühsommer wegbrechenden Automärkte in den USA und weiten Teilen Europas machte den Stuttgartern aber einen Strich durch die Rechnung. Zweimal senkte auch Daimler inzwischen seine Gewinnprognose.
Quelle: ntv.de