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Rückkauf schafft Rückenwind Daimler zieht Aktien ein

Der Autobauer Daimler startet ein neues Aktienrückkaufprogramm. Bis April 2009 sollen zehn Prozent der eigenen Anteilsscheine im Wert von bis zu sechs Milliarden Euro über die Börse erworben werden, kündigte der Stuttgarter Konzern an. Das Rückkaufprogramm geht auf einen Beschluss von Vorstand und Aufsichtsrat zurück.

Insgesamt sollen rund 96,4 Mio. Wertpapiere aus dem Markt gezogen werden. Auf dem Parkett wurde die Maßnahme positiv aufgenommen. Die Titel des Autobauers legten zeitweise um über vier Prozent auf 45,43 Euro zu und waren damit Spitzenreiter im Dax.

Um seine Kapitalstruktur zu verbessern, hatte Daimler bereits Ende August 2007 ein Aktienrückkaufprogramm gestartet. Dabei wurden bis Ende März diesen Jahres 99,8 Mio. Wertpapiere im Wert von 6,2 Mrd. Euro erworben. Vorstandschef Dieter Zetsche hatte den Schritt mit der hohen Nettoliquidität im Industriegeschäft sowie guten Ergebnisperspektiven in allen Geschäftsfeldern begründet. Hintergrund sind die Milliardeneinnahmen aus dem Verkauf der Chrysler-Anteile.

Der Einkauf macht den Gewinn

Ab Juli will auch die Deutsche Börse erneut bis zu 400 Mio. Euro in den Erwerb eigener Aktien investieren. Damit könnte der Börsenbetreiber nach dem Kursrutsch seit Jahresanfang von rund 38 Prozent vergleichsweise günstig zugreifen und zudem seine Aktionäre erfreuen. Die Papiere legten am Dienstag in Reaktion auf die Nachricht deutlich zu und gewannen knapp vier Prozent auf 86,87 Euro.

"Weil die Aktie zuletzt so stark gefallen ist, ist das natürlich ein guter Zeitpunkt, um Titel zurückzukaufen", sagte ein Analyst. Nach der Hypo Real Estate haben sich die Papiere der Börse am zweitschlechtesten unter den Dax-Werten entwickelt. "Wenn das Management nicht so im Fokus von seinen Investoren stehen würde, wäre es wahrscheinlich nicht so extrem auf sein Kapitalmanagement bedacht", fügte der Analyst hinzu. Die Deutsche Börse steht unter ständigem Druck ihrer Aktionäre, vor allem der streitbaren Hedgefonds Atticus und TCI.

Starten soll der wegen der milliardenschweren ISE-Übernahme ausgesetzte Erwerb eigener Aktien zum 1. Juli, wie die Börse mitteilte. Die Aktien sollen entweder eingezogen oder für Belegschaftsaktienprogramme verwendet werden. Der Rückkauf erfolgt nach Angaben des Konzerns "im Rahmen des fortlaufenden Programms zu Optimierung der Kapitalstruktur." Insgesamt darf die Börse unter Berücksichtigung der selbst gehaltenen Aktien bis zu zehn Prozent des Grundkapitals in Höhe von 195 Mio. Euro zurückkaufen. Aktuell habe die Börse 3,1 Mio. eigene Aktien im Bestand.

Das Unternehmen hatte bereits angekündigt, seine Aktienrückkäufe "baldmöglichst" nach der Hauptversammlung im Mai fortsetzen zu wollen. 2007 hatte sie eigene Titel im Wert von insgesamt 395 Mio. Euro gekauft.

Quelle: ntv.de

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