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Diamantenfieber lässt nach De Beers verkauft weniger

Trotz eines Förderrekords von 51 Mio. Karat hat der weltgrößte Diamantenkonzern De Beers im vergangenen Jahr ein sechsprozentiges Umsatzminus auf 6,15 Mrd. US-Dollar (Vorjahr: 6,5 Mrd. Dollar) verzeichnet. Dagegen stieg der Gewinn aufgrund von Sondererträgen -unter anderem dem Verkauf einer Beteiligung am kanadischen Venture Fort a la Corne -um 45 Prozent auf 730 Mio. US-Dollar.

De Beers-Vorsitzender Nicky Oppenheimer sprach bei der Bilanz-Pressekonferenz in Johannesburg von einem schwierigen Jahr mit gestiegenen Kosten und einem Rückgang der von Russland bezogenen Diamanten. Er zeigte sich angesichts der geplanten Investitionen von zwei Mrd. US-Dollar in die Entwicklung von neuen Diamantenminen in Kanada und Südafrika sowie eine für Namibia bestimmte neue schwimmende Förderanlage zuversichtlich für die Zukunft. Erstmals seien in Namibia mehr als eine Million Karat an Diamanten aus dem Meer gefördert worden.

Der Film "Blood Diamond" (Blutdiamant) um Edelsteine aus Konfliktstaaten hatte auf den Absatz des weltgrößten Diamantkonzerns keine Auswirkungen. Geschäftsführer Gareth Penny sagte, der Film habe das Verhalten der Käufer offenbar nicht beeinflusst. "Der Film stellte jedoch eine gute Gelegenheit für die Industrie dar, der Öffentlichkeit die in Kraft getretenen Maßnahmen nahe zu bringen", sagte Penny. In dem Film geht es um so genannter Blutdiamanten, die in afrikanischen Konfliktstaaten zur Finanzierung von Waffen und Söldnern benutzt wurden. In der Zwischenzeit hat die Industrie auf weltweite Proteste reagiert und ein Zertifizierungsverfahren ("Kimberley-Prozess") in Gang gesetzt, durch das nach De Beers-Angaben die Herkunft von 99 Prozent aller Diamanten nachgewiesen werden kann.

De Beers befindet sich zu 45 Prozent in Besitz der börsennotierten Minengesellschaft Anglo American. 40 Prozent der Anteile gehören der Familie Oppenheimer, 15 Prozent der Regierung von Botswana.

Quelle: ntv.de

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