Engagement in Island DekaBank macht Minus
11.02.2009, 15:10 UhrDie DekaBank hat wegen der weltweiten Finanzmarktkrise im vergangenen Jahr operativ einen Gewinneinbruch verbucht. Das wirtschaftliche Ergebnis - hier die Erträge minus Aufwendungen - sackte binnen Jahresfrist um gut 67 Prozent auf 167,9 Mio. Euro ab, wie der zentrale Fondsdienstleister der Sparkassen mitteilte. Unter dem Strich rutschte die DekaBank nach den vorläufigen Zahlen mit einem Minus von 36 Mio. Euro - nach IFRS-Bilanzierung - in die roten Zahlen.
Für das laufende Jahr zeigte sich Vorstandschef Franz Waas zuversichtlich. "2009 ist gut gestartet", sagte er vor Journalisten. Er rechne zwar damit, dass die Märkte und Volkswirtschaften "sich noch eine Weile schwertun, die Gewitterwolken loszuwerden". Die Deka erwarte aber ein besseres wirtschaftliches Ergebnis als 2008.
Mit der WestLB?
Infolge der Krise musste das Institut im vergangenen Jahr Kursabschläge von rund 580 Mio. Euro verkraften. Für ihr Engagement im kriselnden Island in Höhe von rund 500 Mio. Euro bildete die Deka Rücklagen in Höhe von 167 Mio. Euro. Beim Vertrieb ihrer Produkte bekam die Bank, die je zur Hälfte den Sparkassen und den Landesbanken gehört, das turbulente Marktumfeld deutlich zu spüren: Die Nettovertriebsleistung von Publikums- und Spezialfonds brach auf 1,9 Mrd. Euro ein. Im Vorjahr hatte die Deka noch 12,4 Mrd. Euro eingesammelt. Vor allem im vierten Quartal zogen verunsicherte Anleger nach der Pleite der US-Investmentbank Lehman Brothers kräftig Kapital ab.
Die Gespräche zwischen der DekaBank und Düsseldorfer WestLB über eine Zusammenarbeit sind indes vorerst gescheitert. Die Gespräche seien "ausgesetzt", sagte Waas, es gebe aber bislang "kein offizielles Ende". Waas bestätigte damit entsprechende Berichte vom Wochenende. Am 19. März werde den Eigentümern der Bericht vorgelegt, das weitere Vorgehen liege in deren Hand. "Die Daten haben uns nicht die Informationen gegeben, die wir gebraucht hätten", erklärte Waas.
Waas bleibt vage
Die DekaBank war seit einigen Monaten mit der WestLB im Gespräch. Geprüft wurde, ob Teile der WestLB betriebswirtschaftlich sinnvoll mit der Deka zusammengeführt werden können. Die WestLB, die wegen Fehlspekulationen und Finanzkrise in Schieflage geraten war, muss Brüssel bis Ende März einen umfassenden Zukunftsplan vorlegen.
Zu einer Dreierlösung aus DekaBank, der Landesbank Hessen- Thüringen (Helaba) und Teilen der WestLB, über die seit Monaten immer wieder spekuliert wird, wollte sich Waas nicht konkret äußern: "Es ist alles machbar, wir verwehren uns sinnvollen Lösungen nicht."
Quelle: ntv.de