Mizuho schreibt Verluste Der Chef "schämt sich"
15.05.2008, 14:38 UhrDie zweitgrößte Bank Japans, Mizuho Financial, muss wegen der Krise am Hypothekenmarkt erneut Milliarden abschreiben und rutscht damit erstmals seit 2003 in einem Quartal wieder in die Verlustzone. Zudem sagte die Bank für das laufende Geschäftsjahr (per Ende März) weitere Belastungen voraus. Dennoch soll der Gewinn, der im abgelaufenen Geschäftsjahr einbrach, im laufenden Jahr wieder steigen - allerdings nicht so deutlich wie von Analysten erwartet.
"Ich schäme mich", sagte Mizuho-Präsident Teranobu Maeda vor Journalisten bei der Vorlage der Quartalszahlen. Mizuho wies für das vierte Quartal 2007/08 Belastungen aus Hypothekengeschäften von 300 Milliarden Yen (rund 1,85 Milliarden Euro) aus. Für das Gesamtjahr summierten sich die Verluste aus diesem Bereich damit auf knapp vier Milliarden Euro und damit noch mehr als den von der Bank zuletzt vorausgesagten 3,5 Milliarden. Damit fiel in dem Quartal für die Bankengruppe ein Verlust von knapp 500 Millionen Euro an, womit der Gewinn im Gesamtjahr 07/08 auf 1,9 Milliarden Euro einbrach. Ursprünglich hatte das Geldhaus 4,6 Milliarden Euro erwartet, seine Vorhersage dann aber insgesamt dreimal gesenkt.
Gewinnanstieg von 80 Prozent in diesem Jahr
Mizuho zählt zu den von der Hypothekenkrise am härtesten getroffenen Banken in Asien. Zudem kämpft das Institut - wie zahlreiche Rivalen auch - mit der allgemein schwachen Entwicklung der Wirtschaft und bei der Kreditvergabe.
Für das laufende Geschäftsjahr sagte Mizuho einen Gewinnanstieg um 80 Prozent auf 3,4 Milliarden Euro voraus. Analysten haben bislang 3,6 Milliarden erwartet. Um seinen Aktienkurs zu stützten, kündigte die Bank zudem den Rückkauf eigener Papiere im Volumen von knapp 100 Millionen Euro an.
Quelle: ntv.de