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Anfällige Chemiebranche Dow Chemical will kaufen

Der US-Chemieriese Dow Chemical rechnet wegen der sich abzeichnenden Konjunktureintrübung mit einem geringeren Branchenwachstum in Europa. "Wir glauben, dass die Nachfrage in Europa, das Wachstum, weniger sein wird als es 2007 war", sagte der Europa-Chef des Konzerns, Markus Wildi. 2007 ist die Chemieproduktion in Europa nach seinen Angaben um etwa 2,6 Prozent gestiegen. "Wir erwarten dieses Jahr in Europa so um die zwei Prozent", sagte Wildi. "Das ist immer noch sehr gut."

Für das eigene Geschäft in Europa zeigt sich der Manager optimistisch: "Das Geschäft hat gut angefangen in den ersten zwei Monaten." Europa ist für Dow Chemical eine der zentralen Regionen. Dort erwirtschaftete der Konzern zuletzt mehr als ein Drittel seiner Konzernerlöse von 54 Mrd. US-Dollar. 2007 kam das Unternehmen auf ein Umsatzplus von 17 Prozent. Deutschland, wo Dow Chemical 15 Standorten mit mehr als 6000 Beschäftigten unterhält, ist für das Unternehmen der zweitgrößte Einzelmarkt und der zweitgrößte Produktionsstandort hinter den USA.

Zuk äufe in der Spezialchemie angepeilt

Um sich künftig konjunkturunabhängiger zu machen, sucht Dow Chemical derzeit verstärkt nach Zukäufen in der Spezialchemie. "Wir sind auf der Suche in Europa und weltweit", sagte Wildi. Die Spezialchemie gilt als weniger anfällig für die branchentypischen Schwankungen.

Erst im Dezember hatte Dow Chemical angekündigt, mit einem Tochterunternehmen der staatlichen Kuwait Petroleum Co einen großem Petrochemiekonzern zu gründen, um sich Zugang zu den Energiereserven des Opec-Landes zu sichern und die Rohstoffkosten zu drücken. Auch Anlagen in Deutschland werden in das Joint Venture überführt, sagte Wildi.

Kooperation mit Gazprom

Zu der geplante Zusammenarbeit mit dem russischen Gasmonopolisten Gazprom, sagte Wildi, derzeit liefen Machbarkeitsstudien. "Es kann sein, dass dies ein Jahr dauern wird", sagte der Manager. Bei dem Projekt geht es unter anderem um die Weiterverarbeitung von Erdgas in Deutschland. Aber auch der Bau neuer Anlagen soll nach Gazprom-Angaben in Betracht kommen.

Quelle: ntv.de

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