Der Kölner Verlag M. DuMont Schauberg will einem Zeitungsbericht zufolge die deutschen Blätter des angeschlagenen Medieninvestors Mecom mit dem Flaggschiff "Berliner Zeitung" für 152 Mio. Euro kaufen. Der Vertrag solle am Dienstag veröffentlicht werden, schrieb die "Financial Times Deutschland" mit Verweis auf Verlagskreise.

Der Herausgeber des "Kölner Stadt-Anzeigers" und der "Frankfurter Rundschau" übernehme auch die "Hamburger Morgenpost", die "Netzeitung" und einige andere Titel. Die Kölner würden damit weniger bezahlen als gedacht. Vergangene Woche war in Unternehmenskreisen noch ein Preis von bis zu 170 Mio. Euro genannt worden. DuMont und Mecom wollten keine Stellungnahmen zu dem Bericht abgeben.

Mecom hatte in den vergangenen Jahren in Europa mehr als 300 Titel zusammengekauft, doch war das Expansionstempo wohl zu hoch. Zudem brechen in ganz Europa mit der Wirtschaftskrise die wichtigen Werbeeinnahmen weg. Derzeit sitzt die Gruppe auf über 600 Mio. Euro Schulden. Die Banken haben das Unternehmen vor drei Wochen mit einer Fristverlängerung bis Ende Februar vor dem sofortigen Aus zu bewahrt. Der Aktienkurs lag am Montag bei zwei Pence.