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Machtkampf um TNK-BP Dudley doch nicht vorgeladen

Im Konflikt um den russisch-britischen Ölproduzenten TNK-BP hat eine Vorladung für Konzernchef Robert Dudley bei der Staatsanwaltschaft in Moskau für Verwirrung gesorgt. Es gebe keine Gründe, den Amerikaner wegen Verstößen gegen das russische Arbeitsrecht zur Verantwortung zu ziehen, sagte die Sprecherin der Anklagebehörde, Valentina Titowa, am Samstag nach Angaben der staatlichen Agentur RIA Nowosti.

Zuvor hatte TNK-BP-Sprecher Wladimir Bobylew mitgeteilt, dass Dudley eine Vorladung zum Verhör an diesem Montag erhalten habe und sein Vertreter den Termin wahrnehmen werde.

Um den Konzern tobt seit Monaten ein erbitterter Machtkampf. Experten sehen darin auch eine möglicherweise politisch motivierte Absicht einer kompletten Übernahme von TNK-BP durch russische Eigentümer. Die Staatsanwaltschaft in Moskau führe keine Ermittlungen gegen Dudley, meldete die Agentur Interfax nach Angaben eines Sprechers. Zuvor hatte Interfax aus der von Staatsanwalt Wladimir Kytow unterzeichneten Vorladung an Dudley zitiert. Die Ermittlungen hätten Vorwürfe gegen Dudley ergeben, habe es in dem Schreiben der Staatsanwaltschaft geheißen.

Dudley hatte seinen nahezu fluchtartigen Rückzug aus Russland am Donnerstag mit dem seit Monaten andauernden Streit der Aktionäre begründet. Außerdem beklagte er "noch nie dagewesenen Ermittlungen". Der Amerikaner will das Unternehmen aus dem Ausland weiterführen. Russische Behörden hatten Dudley ein Arbeitsvisum mit der Begründung verweigert, er habe keinen Arbeitsvertrag vorgelegt.

Die britische Botschaft in Moskau forderte, der russische Staat möge für die Beilegung des Konflikts unter Einhaltung der seiner gültigen Gesetze sorgen. Der BP-Verwaltungsratschef Peter Sutherland hatte in London über eine "Manipulation von Teilen des russischen Staates" geklagt und von "Schikanierung" gesprochen. Die russische Regierung lehnt eine Verantwortung für den Streit ab.

Quelle: ntv.de

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