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Vorwürfe gegen Ex-Premier EADS-Affäre weitet sich aus

In der Affäre um mutmaßliche Insidergeschäfte beim europäischen Luft-und Raumfahrtkonzern EADS hat der Chef des Großaktionärs Lagardre Vorwürfe gegen den früheren Premierminister Dominique de Villepin erhoben. Bereits im Januar 2006 hätten seine Mitarbeiter hochrangige Treffen mit der Regierung gehabt, sagte Arnaud Lagardre, Chef des gleichnamigen Medienkonzerns, der Sonntagszeitung "Journal du Dimanche". "Das Matignon (Amtssitz des Premierministers) hat die Operation von Anfang an verfolgt."

Im Februar habe die Regierung auf eigenen Wunsch hin eine Liste mit möglichen Käufern von Lagardre-Anteilen erhalten, darunter die Staatsbank CDC. De Villepin hatte erklärt, in der Sache nie konsultiert worden zu sein.

Die CDC hatte im April 2006 einen 2,25 Prozent-Anteil an EADS von Lagardre übernommen. Das Geschäft entwickelte sich zum Desaster, da die Aktie im Juni 2006 nach Bekanntwerden der Probleme beim A380 massiv einbrach. Zuvor hatten auch EADS-Manager und der Großaktionär DaimlerChrysler Aktien verkauft. Die Börsenaufsicht AMF ermittelt. Im Zentrum der Debatte in Frankreich steht die Frage, ob die Regierung Druck auf die CDC ausgeübt hat, Lagardre-Anteile zu kaufen.

Lagardre selbst wies den Verdacht von Insidergeschäften zurück. Er habe erst am 12. Juni im CDC-Verwaltungsrat von den erneuten Lieferverzögerungen des A380 erfahren, sagte er dem "Journal du Dimanche". Lagardre, zu dessen Konzern das Blatt gehört, ist befreundet mit Staatspräsident Nicolas Sarkozy. Die Beziehungen seien "streng privat". "Im Geschäftsbereich zählt die Freundschaft nicht."

Quelle: ntv.de

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