US-Armee ordert in Europa EADS liefert Hubschrauber
05.02.2009, 17:37 UhrDie US-Streitkräfte haben beim europäischen Flugtechnikkonzern EADS fünf weitere leichte Hubschrauber des Typs UH-72A Lakota bestellt. Damit habe die US Army insgesamt 128 Lakota in Auftrag gegeben, von denen 54 ausgeliefert wurden, teilte EADS am Donnerstag mit.
Die Mehrzweckhubschrauber werden bei American Eurocopter in Columbus im US-Bundesstaat Mississippi für das Heer und die Küstenwacht der USA hergestellt. Die US-Streitkräfte wollen bis 2016 insgesamt 345 Maschinen erwerben.
Die EADS-Tochter Airbus lässt sich unterdessen einem Zeitungsbericht zufolge von der irischen Billigfluggesellschaft Ryanair nicht in einen Preiswettbewerb mit dem US-Rivalen Boeing hineinziehen. Airbus sei nicht bereit, Rabatte in dem Umfang zu gewähren, wie Ryanair sie wünsche, schreibt die "Financial Times" (FT). Bei dem Geschäft geht es um einen Milliardenauftrag für mehrere hundert zivile Kurzstreckenflugzeuge.
Der Ruf der Iren
Ryanair habe sich in der Luftfahrtbranche den Ruf erworben, einer der aggressivsten Verhandlungspartner zu sein, was Liefergeschäfte angeht, so die FT. Angesichts der Rivalität von Airbus und Boeing sei es ungewöhnlich, dass der europäische Flugzeughersteller kein vorläufiges Angebot für den Ryanair-Auftrag abgeben will.
Anfang dieser Woche hatte Ryanair angekündigt, man stehe in ersten Verhandlungen mit Boeing und Airbus. Dabei gehe es um 300 bis 400 Kurzstreckenflugzeuge - eine der größten Flugzeugbestellungen überhaupt. Der stellvertretende Ryanair-CEO Michael Cawley sagte, er rechne damit, dass sein Unternehmen die Flugzeuge in den nächsten 18 bis 24 Monaten bestellt, um von den stark sinkenden Preisen zu profitieren.
Reise ins Hauptquartier
Ryanairs Führungsspitze habe im Airbus-Hauptquartier in Toulouse die Pläne vorgestellt. Daraufhin habe die irische Gesellschaft als Antwort erhalten, dass man zu dem vorgeschlagenen Preis an einem Geschäft nicht interessiert sei. Airbus-Verkaufschef John Leahy sagte laut FT: "Wir stehen nicht mit Ryanair in Verhandlungen über Flugzeuge. Das ist offiziell."
Vor sieben Jahren gelang der irischen Fluggesellschaft ein Coup. Im Januar 2002, mitten in der damaligen Rezession der Luftfahrtbranche, bestellte Ryanair 100 Flugzeuge und sicherte sich eine Option auf weitere 50. Es war der bis dahin umfangreichste Auftrag, den Boeing für seine Maschinen vom Typ 737 erhalten hatte, entsprechend wurde Ryanair einer der größten Preisnachlässe in der Geschichte Boeings gewährt.
Quelle: ntv.de