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Für 16 Milliarden Euro EDF kauft British Energy

Nach monatelangen Verhandlungen hat sich der weltgrößte Atomkraftproduzent, die französische EDF, mit dem britischen Konkurrenten British Energy (BE) auf eine milliardenschwere Übernahme geeinigt. Die Franzosen bieten 774 Pence pro Aktie, was laut BE-Angaben vom Mittwoch einem Gesamtpreis von rund 12,5 Mrd. Pfund (15,8 Mrd. Euro) entspricht. EDF verhandelt zudem mit dem britischen Gaskonzern Centrica, der ein Viertel des fusionierten Konzerns übernehmen will. EDF- und BE-Aktien schossen in die Höhe, auch Centrica-Papiere verteuerten sich.

EDF-Verwaltungsratschef Pierre Gadonneix sagte, die Annahme der Offerte durch das BE-Direktorium mache den Weg für Investitionen in Großbritannien frei. Das EDF-Gebot von 774 Pence je Aktie liegt neun Pence über der ursprünglichen Offerte, die von den BE-Aktionären Invesco und M&G als zu niedrig abgelehnt worden war. Die beiden halten zusammen 22 Prozent an British Energy. Der Fondsmanager M&G hatte zudem seine Fühler bei Centrica für ein Gegenangebot ausgestreckt. Die Regierung in London, die 35 Prozent an British Energy hält, favorisierte dagegen EDF und begrüßte jetzt nach Angaben von British Energy das EDF-Angebot.

Centrica erklärte nun, man hoffe auf einen Verhandlungsabschluss mit EDF in einigen Monaten. Der angestrebte Anteil am Atomkraftbetreiber British Energy sollte die Unwägbarkeiten bei den eigenen Stormpreisen mindern und damit den Kunden nutzen.

EDF und BE hatten bereits seit Monaten Verhandlungen über eine Übernahme geführt. Die Entwicklung in der britischen Energiebranche wird auch von den deutschen Konzernen E.on und RWE mit großem Interesse verfolgt.

Weitere Investitionen

Nach der Übernahme des größten britischen Atomstromanbieters British Energy will EDF vier Atomreaktoren von je 1600 Megawatt in Großbritannien bauen. Ende 2017 solle der erste sogenannte Europäische Druckwasserreaktor ans Netz gehen, sagte EDF-Chef Pierre Gadonneix am Mittwoch in Paris. "British Energy hat die besten Standorte für neue Atomkraftwerke". EDF drückt dabei aufs Tempo. "Für die ersten zwei Reaktoren sind bereits Teile bestellt", sagte Gadonneix.

Quelle: ntv.de

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