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Milliarden für Pharmabranche EU bastelt Weltapotheke

Die Europäische Union will in den kommenden Jahren zwei Milliarden Euro in die europäische Pharmaforschung stecken. Damit will Brüssel die Branche gegen wachsende Konkurrenz aus den USA und Asien wappnen. Gemeinsam mit der Pharmaindustrie rief die Europäische Kommission dafür ein Gemeinschaftsprojekt ins Leben.

"Wir wollen Europas Wettbewerbsfähigkeit und seine Attraktivität als Standort für biopharmazeutische Forschung stärken", sagte EU-Forschungskommissar Janez Potocnik. Die Mittel sollen für einen Zeitraum von sieben Jahren jeweils zur Hälfte von der EU und der Industrie bereitgestellt werden.

Vorsprung durch Forschung

Europa habe seinen Spitzenplatz in der Entwicklung neuer Arzneimittel an die USA und Asien verloren, sagte Potocnik. Noch vor zehn Jahren stammten 70 Prozent aller neuen Medikamente aus Europa, heute sind es nur noch 30 Prozent. Von der Produktion her liegt Europa mit einem Umsatz von gut 160 Mrd. Euro und einem Marktanteil von 35 Prozent auf Platz zwei hinter den USA.

"Wir geben damit ein starkes Signal, dass Europa die Führerschaft zurückgewinnen und die Apotheke der Welt sein will", sagte Arthur Higgins, Vorstandschef von Bayer-Healthcare und Präsident des Europäischen Verbandes der Pharmazeutischen Industrie, der die Initiative mitträgt.

Erst Diabetes und die Atemwege

Die ersten Forschungsvorhaben sollen im kommenden Jahr gefördert werden. Allerdings wird nicht die Produktentwicklung selbst finanziert, bei der die Unternehmen miteinander konkurrieren. Die Förderung gilt für gemeinsam nutzbare Hilfsmittel für die Forschung wie Datenbanken zur Auswahl von Patienten für klinische Studien. Die Projekte sollen die Forschung zur Behandlung von Diabetes, Atemwegs- und Nervenerkrankungen fördern. Später sollen die Felder Krebs und Infektionskrankheiten hinzukommen.

Quelle: ntv.de

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