Höllenritt am Devisenmarkt EZB beklagt Schwankungen
12.02.2009, 12:58 UhrDas Auf und Ab an den Devisenmärkten ist der Europäische Zentralbank (EZB) zufolge so stark wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Die Schwankungen zwischen wichtigen Währungen wie Dollar, Euro, Yen, Pfund und Schweizer Franken seien um den Jahreswechsel 2008/09 so groß gewesen wie zuletzt 1973, hieß es in dem am Donnerstag veröffentlichten EZB-Monatsbericht. Bewegung habe es am Devisenmarkt zwar immer schon gegeben. "Doch wurden die Höchst- und Tiefstwerte mehr oder weniger schrittweise erreicht", hieß es. Dies sei zuletzt nicht der Fall gewesen.
"Eine mögliche Erklärung könnten Dauer und Ausmaß der gegenwärtigen Rezession sein", schrieb die EZB. Diese gehe mit niedrigen Renditen, großer Ungewissheit, einem hohen Liquiditätsbedarf und einer stark ausgeprägten Risikoscheu einher. Marktteilnehmer zögerten deshalb ihre Positionierung an den Devisenmärkten hinaus - "bis sich in der Frage, welche Volkswirtschaft sich als erste von dem weltweiten Wirtschaftsabschwung erholen wird, Konsenserwartungen herausgebildet haben".
Auch sei ungewiss, wie sich die riesigen Konjunkturprogramme auf die Leistungsbilanz der USA und anderer Länder auswirkten. "Auch hierdurch erhöht sich die Unsicherheit in Bezug auf die zukünftigen Wechselkursrelationen wichtiger Währungspaare", schrieb die EZB. Starke Schwankungen machen etwa den Exporteuren zu schaffen, weil sie die Kalkulation erschweren.
Der Eurokurs notiert derzeit zum Dollar um etwa 13 Prozent unter seinem Durchschnittswert von 2008. Im Vergleich zum britischen Pfund wertet er dagegen in den vergangenen drei Monaten um etwa 13 Prozent auf.
Quelle: ntv.de