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Es bleibt bei vier Prozent EZB rührt Leitzins nicht an

Die Europäische Zentralbank hat ihren Leitzins auch zu Beginn des neuen Jahres nicht verändert. Der Schlüsselzins für Kredite an Geschäftsbanken betrage weiter vier Prozent, teilte der EZB-Rat am Donnerstag nach seiner Sitzung in Frankfurt am Main mit. Analysten hatten mit dieser Entscheidung gerechnet. Die Währungshüter haben den Zins damit seit einem halben Jahr nicht mehr angerührt.

Angesichts gestiegener Konjunkturrisiken durch Finanzkrise, hohe Ölpreise und starkem Euro dürfte die EZB weiter darauf verzichten, auch noch die Kreditkosten zu erhöhen. Dadurch würden Darlehen für Unternehmen und Verbraucher teurer, was Investitionen und den privaten Konsum belasten könnte. Die meisten Beobachter gehen davon aus, dass die Notenbank bis Jahresende keine Veränderung mehr vornimmt. Immerhin 27 der von Reuters befragten 71 Analysten erwarten sogar, dass die EZB der Konjunktur mit einer Zinssenkung unter die Arme greifen wird.

Sie würde damit dem Vorbild der angelsächsischen Notenbanken folgen. Die US-Notenbank Fed wird Ende Januar ihren Leitzins voraussichtlich zum vierten Mal seit Beginn der Immobilienkrise im Sommer zurücknehmen, um ein Abgleiten in die Rezession zu vermeiden. Die Bank of England ließ ihren Leitzins am Donnerstag zwar bei 5,50 Prozent, die Experten rechnen aber für Februar mehrheitlich mit einer Senkung.

Wegen der kräftig steigenden Kosten für die Lebenshaltung müsste die EZB ihre Zinsen eigentlich nach oben schrauben. Die Teuerungsrate verharrte im Dezember mit 3,1 Prozent auf dem höchsten Stand seit Mai 2001. Die EZB sieht stabile Preise aber nur bei Raten von knapp unter zwei Prozent gesichert. Experten gehen davon aus, dass Trichet die Tarifpartner ermahnen wird, die stark steigenden Verbraucherpreise nicht für übermäßige Lohnerhöhungen zu nutzen. Eine drohende Spirale aus steigenden Preisen und Löhnen dürfte die EZB nicht tolerieren und bei Anzeichen dafür die Zinsen nach oben schleusen.

Keine Änderung auf der Insel

Auch die britische Notenbank tastete ihren Leitzins entgegen den Erwartungen der Märkte nicht an. Der Schlüsselzins für Kredite an Geschäftsbanken bleibe bei 5,50 Prozent, teilte die Bank of England in London mit. Im Dezember hatte die Notenbank den Zinssatz um einen viertel Prozentpunkt nach unten geschraubt. Die meisten Analysten hatten diese Entscheidung erwartet, während am Geldmarkt eine Zinssenkung als wahrscheinlicher galt. Eine Mehrheit der Experten sagt weiter eine Zinssenkung für Februar voraus.

Die Bank of England würde damit der Geldpolitik der US-Notenbank Fed folgen. Diese wird Ende Januar ihren Leitzins voraussichtlich zum vierten Mal seit Beginn der Immobilienkrise im Sommer zurücknehmen, um ein Abgleiten der weltgrößten Volkswirtschaft in die Rezession zu abzuwenden.

Quelle: ntv.de

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