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Vor der Zinsentscheidung EZB wird wohl nichts tun

Die Zinsen im Euro-Raum werden trotz der hohen Inflation nach Experteneinschätzung vorerst unverändert bleiben. Nach gängiger Einschätzung wird die Europäische Zentralbank (EZB) auf ihrer Sitzung an diesem Donnerstag den Leitzins bei 4,0 Prozent lassen.

"Es gibt immer noch Unsicherheiten an den Finanzmärkten und am Geldmarkt ist die Lage auch noch nicht normalisiert", sagte Volkswirt Christoph Balz von der Commerzbank. Die Banken leihen sich infolge der Finanzmarktkrise nicht mehr im üblichen Maße gegenseitig Geld aus.

Die Meinungen der Volkswirte gehen ungewöhnlich deutlich auseinander, was die weitere Entwicklung der Zinsen in diesem Jahr betrifft. Bis zum Jahresende erwarten die meisten Experten unveränderte Leitzinsen. Einige Ökonomen rechnen jedoch auch mit einem Zinsschritt nach oben, andere mit einem Schritt nach unten. Die Erholung des Wirtschaftswachstums im laufenden Jahr werde die Notenbank zu einer Zinserhöhung veranlassen, schreibt die Bank of America. Auf mittlere Sicht dürften die Konjunktursorgen der Notenbank zunehmen, während die Inflationsrisiken abnehmen, meint dagegen die Commerzbank und tippt auf eine Zinssenkung.

Nach Ansicht der Ökonomen hält die Notenbank derzeit still, weil das Risiko einer Abschwächung der Konjunktur sie von einer Zinsanhebung abhält. Gleichzeitig könne die EZB die Zinsen nicht senken, weil das Risiko einer dauerhaft hohen Teuerung bestehe. Die Teuerungsrate im Euro-Raum war im Dezember wegen der hohen Benzin- und Nahrungsmittelpreise auf 3,1 Prozent geklettert - die EZB strebt knapp 2,0 Prozent an.

EZB-Präsident Jean-Claude Trichet hatte mehrfach betont, der verschärfte Preisauftrieb in der Euro-Zone sei ein vorübergehendes Phänomen und werde sich 2008 abschwächen.

Quelle: ntv.de

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