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Trockener Frühling Einbußen bei Mehlproduktion

Der Verband Deutscher Mühlen (VDM) befürchtet in Folge der langen Trockenheit in den vergangenen Wochen erhebliche Einbußen bei der Mehlproduktion. Der Verband teilte mit, die Landwirtschaft erwarte wetterbedingte Ernteverluste von bis zu 20 Prozent. Die Trockenheit im Frühjahr lasse erhebliche Einbußen beim Getreide befürchten. Dies treffe die Mühlen in einer ohnehin angespannten Versorgungslage.

Zudem würden nach einer Untersuchung des Internationalen Getreiderates (IGC) mehr als sechs Prozent der Weltgetreideernte für die Erzeugung von Bioenergie eingesetzt. Vielen Verbrauchern sei gar nicht bewusst, dass sie die Bioenergie in dreifacher Hinsicht bezahlen: Mit höheren Steuern für staatliche Subventionen, mit höheren Energiepreisen und mit höheren Nahrungsmittelpreisen, stellte der VDM-Vorsitzende Hans-Christoph Erling in Stuttgart fest. Ohnehin seien die weltweiten Bestände an Getreide auf einem historisch niedrigen Stand. Auch die Weltgetreideernte liege ohne die massive Förderung der Bioenergie schon jahrelang unter dem weltweiten Bedarf.

Der VDM forderte, die Flächenstilllegung in der EU abzuschaffen. Die Energiepflanzenprämie müsse gestrichen werden, weil sie sich durch die höheren Marktpreise für Getreide längst überholt habe.

In Deutschland verarbeiten nach Verbandsangaben 630 mittelständische Mühlen jährlich etwa 7,8 Mio. Tonnen Weizen und Roggen zu Mehl. Sie erzielen mit rund 6000 Beschäftigten einen Umsatz von 1,8 Mrd. Euro. Drei Viertel des Mehls wird von den Bäckereien abgenommen. Wachsende Bedeutung als Abnehmer hätten die Stärke- und Süßwarenindustrie sowie andere Lebensmittelbetriebe gewonnen, die Mehl in Soßen, Suppen, Babynahrung oder Teigwaren verarbeiten.

Quelle: ntv.de

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