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Hoffnung für US-Autokonzerne Einigung zeichnet sich ab

Im Ringen um die Rettung der drei angeschlagenen US-Autohersteller General Motors, Ford und Chrysler zeichnet sich eine Einigung ab. Die Demokraten im US-Kongress leiteten einen Entwurf für das Rettungspaket an das Präsidialamt weiter. "Wir haben den Text erhalten", sagte Dana Perino, Sprecherin von US-Präsident George W. Bush am Montagnachmittag. Sie bekräftigte die Hoffnung, dass schnell eine Einigung in den umstrittenen Punkten erreicht werden könne. Der Entwurf nennt als Ziel der Maßnahmen, die Liquidität und Stabilität der US-Autoindustrie wiederherzustellen. Dies sei nötig, um die gesamte US-Wirtschaft zu stützen.

Dem Papier zufolge sollen die Autokonzerne unter anderem Kredite mit siebenjähriger Laufzeit erhalten. In den ersten fünf Jahren solle der Zins fünf Prozent betragen, anschließend auf neun Prozent steigen. Der Plan sieht zudem eine Aufsicht über die Umsetzung der Hilfen vor. Der US-Präsident solle einen oder mehrere Bevollmächtigte für diese Aufgabe ernennen, hieß es. Bis zum 31. März müssten die Autobauer dieser Aufsicht einen langfristigen Plan für ihre Restrukturierung vorlegen. Das Geld für die Hilfen soll aus dem Programm kommen, das das Energieministerium für eine Modernisierung der Modellpolitik bereits aufgelegt hat.

Derzeit werde ein Hilfspaket über rund 15 Mrd. US-Dollar für die Autobauer verhandelt, hieß es. Das Weiße Haus sehe den Vorschlag positiv, einen vom Präsidenten ernannten "Berater" einzusetzen, der die Existenzfähigkeit der Autobauer analysiere. Sollte sich ein Automobilhersteller auch nach Annahme der Hilfe als nicht existenzfähig erwiesen, könnte der Berater ihn in Gläubigerschutz führen. Vor allem die Opel-Mutter General Motors und Chrysler benötigen nach eigenen Angaben noch vor Jahresende eine Milliarden-Finanzspritze, um das Aus noch abzuwenden. Gemeinsam mit Ford haben die beiden Konzerne um Staatshilfen von bis zu 34 Mrd. Dollar gebeten. Die drei Konzerne beschäftigen direkt 250.000 Menschen. Indirekt hängen an der Branche nach Angaben der Konzerne aber Millionen weiterer Arbeitsplätze.

Chrysler-Chef Bob Nardelli äußerte sich optimistisch. Er sei vom Verlauf der Verhandlungen ermutigt und sehe die Chance für ein Überleben des Konzerns als eigenständiges Unternehmen, erklärte er in einer Mitteilung an die Belegschaft. GM-Vize-Chairman Bob Lutz signalisierte gleichfalls vorsichtigen Optimismus. Auch der Präsident der Auto-Gewerkschaft UAW, Ron Gettelfinger, erklärte, eine Einigung sei noch am Montag möglich. Einem Detroiter Regionalchef zufolge erwägt die Gewerkschaft inzwischen, selbst bei GM einzusteigen und Unternehmensanteile zu kaufen. Voraussetzung sei allerdings eine staatliche Unterstützung.

Ford- und GM-Aktien notierten beflügelt von den Hoffnungen mit einem Aufschlag von zeitweise mehr als 16 Prozent in New York, wo der Leitindex ein Plus von gut drei Prozent verzeichnete.

Quelle: ntv.de

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