Der US-Pharmakonzern Eli Lilly ist nach Angaben aus Kreisen der bislang unbekannte Bieter für das Biotech-Unternehmen ImClone und tritt damit gegen Bristol-Myers an. Nach Reuters-Angaben verhandelt Eli Lilly über eine Übernahme von ImClone.

Das "Wall Street Journal" berichtete, Eli Lilly biete 70 Dollar je ImClone Aktie oder insgesamt 6,1 Milliarden Dollar. Damit würde Elli Lilly das auf 62 Dollar je Aktie aufgestockte Angebot von Bristol-Myers deutlich übertreffen, das sich auf rund 4,7 Milliarden Dollar beläuft.

ImClone hatte zuvor bereits erklärt, dem Unternehmen liege eine vorläufige Offerte eines großen Pharmaunternehmens vor, die 70 Dollar je Aktie betrage, ohne jedoch den Bieter preiszugeben. Bristol-Myers hält bereits 17 Prozent an ImClone. Mit der Übernahme von Imclone würde Bristol-Myers seinen Zugriff auf das umsatzstarke Krebsmittel Erbitux festigen, das von ImClone entwickelt wurde und für das der deutsche Pharma- und Spezialchemiekonzern Merck seit 1998 die Entwicklungs- und Vermarktungsrechte außerhalb der USA und Kanada besitzt.

ImClone entwickelt und vertreibt Erbitux in diesen Regionen zusammen mit Bristol-Myers. Die beiden Unternehmen arbeiten bereits seit rund sieben Jahren zusammen. Die weltweiten Erlöse von Erbitux lagen im vergangenen Jahr bei 1,3 Milliarden Dollar.

Merck hatte erst zu Wochenbeginn erklärt, sich möglicherweise an einer Übernahme von ImClone zu beteiligen, falls der Konzern dazu eingeladen werde.