Streit um Gabriel-Vorstoß EnBW lehnt Sozialtarif ab
22.01.2008, 18:05 UhrDer baden-württembergische Energieversorger EnBW lehnt Sozialtarife für Arme ab. "Die EnBW hat keinen Sozialtarif, wir planen auch keinen pauschalen Sozialtarif", sagte eine Unternehmenssprecherin der "Schwäbischen Zeitung". In der Mittwochsausgabe berichtet das Blatt, der Rabatt müsste nach Ansicht des Stromanbieters von allen Kunden mitgetragen werden, auch von den sozial Schwachen, die nicht unter den Sozialtarif fallen.
Zuvor hatte Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD) die großen Energieversorger wegen der steigenden Energiepreise aufgefordert, entsprechende Tarife anzubieten. Die Landesregierung lehnt Sozialtarife ab.
Baden-Württembergs Finanzminister Gerhard Stratthaus (CDU) bezeichnete Gabriels Vorschlag als "hirnrissig". Es könne nicht Aufgabe der Energieversorger sein, die Vermögensverhältnisse ihrer Kunden zu überprüfen. E.ON Bayern bietet nach Informationen der Zeitung bereits seit September 2006 einen Sozialrabatt an. Voraussetzung sei die Gebührenbefreiung der GEZ. Der Tarif werde bei der Diakonie und Caritas beantragt. Bislang beziehen rund 6000 Kunden Strom ohne Grundgebühr. Sie sparten damit 100 Euro pro Jahr. Die Gewinneinbußen trage das Unternehmen, schreibt das Blatt.
Quelle: ntv.de