Ausländische Firmen klopfen an Energieversorger beunruhigt
06.01.2008, 15:45 UhrDie deutschen Strom- und Gasversorger fürchten in diesem Jahr eine wachsende Konkurrenz aus dem Ausland. Das ergab eine Umfrage der Unternehmensberatung Russell Reynolds Associates in Zusammenarbeit mit der "Financial Times Deutschland". Ausländische Energiekonzerne dürften stärker auf den deutschen Markt drängen, weil sie aufgrund der Regulierung mehr Planungssicherheit hätten, sagte Bernd Georg Spies, Energiespezialist und Partner bei Russell Reynolds in Hamburg.
Die Umfrage zeigt, dass in diesem Jahr viel Bewegung in die deutsche Energiebranche kommen könnte. Kein anderer Strom- und Gasmarkt in Europa ist so groß wie der hiesige und damit attraktiv für den Einstieg ausländischer Energiekonzerne. Hierzulande gibt es noch mehrere Hundert kommunale Versorger, die größtenteils eigenständig agieren.
Neben ausländischen Energiekonzernen könnten sich 2008 verstärkt Finanzinvestoren an Stadtwerken beteiligen. Das erwartet eine deutliche Mehrheit der von Russell Reynolds befragten Unternehmen. "Man hatte schon im vergangenen Jahr mit dem Einstieg von Private-Equity-Gesellschaften gerechnet, aber nun bahnen sich wirklich erste Deals an", so Spies.
Die deutschen Versorger rechnen indes trotz sinkender Subventionen mit einem deutlichen Ausbau erneuerbarer Energien in den nächsten Jahren. Der drohende Klimawandel wird gar als Chance für ein wachsendes Geschäft mit Ökostrom gesehen. Eine Vielzahl der Manager fordert einen offensiven und offenen Umgang mit dem Thema Klimaschutz.
Treiber für den weiteren Ausbau der erneuerbaren Energien dürften auch die hohen Rohstoffpreise bleiben. Eine deutliche Mehrheit der befragten Firmen rechnet über die nächsten zwei Jahre mit weiterhin steigenden Kosten für alle Energieträger. Kaum ein Versorger erwartet einen Rückgang der Preise.
Quelle: ntv.de