Verstaatlichung in Venezuela Entschädigung für Aktionäre
12.01.2007, 08:48 UhrDie venezolanische Regierung will bei der Verstaatlichung des Telekommunikationskonzerns CANTV nach eigenen Angaben die Aktionäre entschädigen. Der Staat wolle das Unternehmen kaufen, sagte Telekommunikationsminister Jesse Chacon. Es sei noch nicht entschieden, wie hoch der Staatsanteil sein werde. Der wichtigste Anteilseigner ist das US-Unternehmen Verizon.
Zudem sei CANTV das einzige Unternehmen der Branche, das verstaatlicht werden solle, erklärte Chacon. Damit stellte die Regierung erstmals offiziell klar, wie weit ihre Nationalisierungspläne in der Telekommunikation gehen. Die Aktie des Konzerns legte an der Börse in Caracas um rund elf Prozent zu.
Präsident Hugo Chavez hatte am Montag angekündigt, mehrere Energie- und Telekommunikationsunternehmen per Dekret zu verstaatlichen und die Unabhängigkeit der Zentralbank abzuschaffen. Darauf brachen die Kurse an der Börse in Caracas um ein Fünftel und der von CANTV um 30 Prozent ein.
Chavez hatte nach seiner Wiederwahl mit haushohem Vorsprung vor seinen Konkurrenten im Dezember erklärt, er werde seine "sozialistische Revolution" vorantreiben. Sie solle den Reichtum etwa aus dem Ölgeschäft gerechter verteilen. Obwohl Venezuela einer der größten Erdölexporteure der Welt ist, lebten 2005 nach Angaben der Vereinten Nationen 37,1 Prozent der Bevölkerung unterhalb der Armutsgrenze.
Quelle: ntv.de