Startschuss im Frühjahr Eon verkauft Fernleitungen
23.11.2008, 13:59 UhrDer Energiekonzern Eon will nach Aussagen von Vorstandschef Wulf Bernotat im Frühjahr mit dem Verkauf seiner Fernleitungen beginnen. Es gebe bereits zahlreiche Interessenten, sagte Bernotat der italienischen Tageszeitung "Corriere della Sera". "Der Verkaufsprozess wird im Frühling beginnen, und es gibt viele strategische Investoren wie auch Finanzinvestoren, die interessiert sind." Darunter seien auch italienische Kandidaten, sagte Bernotat, ohne Namen zu nennen.
Neben Eon ist auch der in Deutschland aktive schwedische Versorger Vattenfall im Begriff, seine Netze zu verkaufen. Die Wettbewerber RWE und EnBW wollen ihre Leitungen dagegen behalten. Die Bundesregierung erwägt, die Netze zu übernehmen und in eine staatliche Gesellschaft zu übertragen. Der Verkaufsprozess geht auf eine Entscheidung der EU-Wettbewerbshüter zurück. Demnach müssen sich die Energiekonzerne von ihren Leitungen trennen, um kleinere Anbietern den Zugang zum Markt zu erleichtern.
Bernotat sagte ferner, er habe Gespräche mit dem Chef des italienischen Versorgers Enel über mögliche Gemeinschaftsprojekte geführt. Im Juni hatten die beiden Konzerne bereits eine Absichtserklärung über den Bau eines Kohlekraftwerks in Rumänien unterzeichnet. Denkbar seien auch gemeinsame Projekte in Russland, sagte Bernotat. Zudem bekräftigte der Eon-Chef das Interesse des deutschen Versorgers am Bau von Atomkraftwerken in Italien, sollte das Land zu dieser Energieform zurückkehren. Eon ist in Italien bereits präsent. Im Juni hatten die Deutschen die Übernahme des Italien-Geschäfts des spanischen Konkurrenten Endesa abgeschlossen.
Quelle: ntv.de