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Signale von der EZB Erneute Zinserhöhung in Sicht

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat in ihrem jüngsten Monatsbericht ihre Neigung zu mindestens einer weiteren Zinserhöhung unterstrichen. Auch nach der jüngsten Anhebung auf 3,75 Prozent fördere die Geldpolitik noch die Konjunktur. Das Wachstum im Euro-Raum bleibt nach Einschätzung der Zentralbank robust, während die Preisstabilität auf mittlere Sicht weiterhin nicht gesichert ist. Der EZB-Rat werde deshalb "alle Entwicklungen sehr genau verfolgen, damit die Risiken für die Preisstabilität auf mittlere Sicht nicht zum Tragen kommen", heißt es in dem am Donnerstag veröffentlichten Monatsbericht für März.

Das Vorwort entspricht wie üblich der Erklärung von EZB-Präsident Jean-Claude Trichet bei der vorangegangenen Pressekonferenz. Die EZB hob vergangene Woche wie erwartet ihren Leitzins um weitere 25 Basispunkte auf 3,75 Prozent an. Trichet hatte eine weitere Zinserhöhung angedeutet mit dem zusätzlichen Hinweis, die Zinsen hätten noch nicht den Gipfel erreicht. Die EZB hat den Schlüsselsatz für ihre Kredite an Geschäftsbanken seit Ende 2005 um insgesamt 1,75 Punkte erhöht, um die Inflation während der Konjunkturerholung zu dämpfen.

Nach der jüngsten Erhöhung änderte der EZB-Rat seine Wortwahl leicht. So wurde der Begriff akkommodierend -also konjunkturfördernd -zur Charakterisierung der Geldpolitik um das Wörtchen "eher" ergänzt. Der Leitzins wird nicht länger als "niedrig", sondern als "moderat" bezeichnet. Damit signalisiert die Zentralbank nach Einschätzung von Analysten, dass sie noch höhere Zinsen für nötig hält, aber nicht mehr weit vom Höchststand entfernt ist. Bei einer Reuters-Umfrage nach der Pressekonferenz vergangene Woche sagte die Mehrheit der Volkswirte einen weiteren Schritt auf 4,0 Prozent bis Juni und dann eine längere Phase unveränderter Zinsen voraus.

Quelle: ntv.de

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