EdF-Pläne für RWE Es hagelt Dementis
11.05.2007, 07:21 UhrDie Bundesregierung hat nach eigenen Angaben keinerlei Kontakte mit dem französischen Stromkonzern Electricite de France (EdF) wegen eines angeblichen Übernahmeinteresses für den deutschen RWE-Konzern gehabt. "Da ist nichts dran", sagte Regierungssprecher Ulrich Wilhelm am Freitag zu einem entsprechenden Bericht. "Es gab keinerlei Kontakte von EDF mit der Bundesregierung."
Wilhelm reagierte damit auf eine Meldung des Südwestrundfunks (SWR). Der hatte berichtet, EdF plane die Übernahme von RWE. EdF-Vertreter hätten bereits im Kanzleramt vorgesprochen.
Auch von EdF-Seite gab es ein Dementi. Die Frage, ob es Pläne gäbe, für RWE zu bieten, wollte ein Konzernsprecher nicht weiter kommentieren.
Nach SWR-Angaben will EdF RWE übernehmen und dafür seine 45-Prozent-Beteiligung bei EnBW aufgeben. Dazu habe es Gespräche im Berliner Kanzleramt gegeben. Mit dem Ausstieg bei EnBW wolle EdF kartellrechtliche Bedenken zerstreuen. Für die EnBW gebe es bereits einen neuen Interessenten: den australischen Finanzinvestor Babcock & Brown.
Im Geschäftsjahr 2006 hatte RWE das Nettoergebnis um 72 Prozent auf 3,8 Milliarden Euro verbessert - einschließlich des Gewinns von rund einer Milliarde Euro aus dem Verkauf der britischen Wassertochter Thames Water. Der Umsatz stieg um 12,1 Prozent auf 44,2 Milliarden Euro. RWE-Chef Harry Roels scheidet im Februar 2008 aus; Nachfolger wird der Stahl-Manager Jürgen Großmann.
EdF erzielte im vergangenen Jahr einen Umsatz von 58,9 Milliarden Euro. Der Überschuss stieg auf 5,61 Milliarden Euro. EnBW legte im ersten Quartal 2007 beim Umsatz um 8,8 Prozent auf 4,1 Milliarden Euro zu. Der Konzernüberschuss stieg um etwas mehr als 13 Prozent auf 360,2 Millionen Euro.
Quelle: ntv.de