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WestLB-Verluste Es kommt wohl noch dicker

Die Affäre um millionenschwere Fehlspekulationen von Aktienhändlern führt bei der WestLB möglicherweise zu einem noch größeren Schaden als bisher schon bekannt. Nordrhein-Westfalens Finanzminister Helmut Linssen (CDU) erklärte am Mittwoch in Düsseldorf, dass weitere Verluste nicht ausgeschlossen seien. Dies könnte der Fall sein, wenn sich die Düsseldorfer Bank von weiteren Positionen trennt. "Verluste aus Positionen, die in irgendeiner Form verwertet werden, kann ich nicht beziffern", sagte er im Finanzausschuss des nordrhein-westfälischen Landtags.

Die WestLB hatte die bislang entstandenen Verluste in der vergangenen Woche auf insgesamt 243 Millionen Euro beziffert, die im ersten und zweiten Quartal verbucht würden. Die Bank führte davon 70 Millionen Euro auf Fehlspekulationen und Regelverstöße ehemaliger Händler zurück. Die anderen 173 Millionen Euro seien durch den Verkauf von Wertpapierpositionen entstanden, nachdem Handelsstrategien aus der Bank heraus an die Öffentlichkeit gelangt seien. Die Bank hatte gleichzeitig angekündigt, weitere Positionen im so genannten Eigenhandel schrittweise abbauen zu wollen.

Die Frage nach personellen Konsequenzen kommt nach Ansicht von Linssen zu früh. Darüber könne erst nach Vorlage des Berichts der Bankenaufsicht BaFin entschieden werden, der nicht vor August erwartet werde. "Es geht nicht an, dass wenn Untersuchungen nicht abgeschlossen sind, vorher zu spekulieren, wer verantwortlich sein könnte", unterstrich er. Das Land NRW ist direkt und indirekt mit 38 Prozent an der WestLB AG beteiligt. Die Sparkassenverbände Rheinland und Westfalen besitzen zusammengenommen die Mehrheit an der WestLB.

Die WestLB hatte Anfang April zwei Aktienhändler fristlos entlassen und Strafanzeige gestellt. Die Betroffenen klagen gegen ihre Kündigung und bestreiten auch die Vorwürfe. Die Vorgänge bei der WestLB beschäftigt die Staatsanwaltschaft in Düsseldorf.

Quelle: ntv.de

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