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Verdi startet Warnstreiks Eskalation bei der Post

Die Gewerkschaft Verdi hat im Tarifkonflikt mit der Deutschen Post den Druck auf den Konzern mit neuen Warnstreiks erhöht. Rund 800 Beschäftigte legten in der Nacht zum Montag in neun deutschen Briefzentren die Arbeit nieder. Betroffen war nach Verdi-Angaben unter anderem das Briefzentrum Stuttgart. Daneben gab es Arbeitsniederlegungen etwa in Berlin, Hamburg, Hannover und Dresden. Damit dürften rund drei Millionen Briefe zunächst nicht ihre Empfänger erreichen.

Verdi hatte bereits Urabstimmungen und einen unbefristeten Streik ab dem 2. Mai angekündigt. "Die Beschäftigten sind stinkesauer und sie werden das der Deutschen Post AG in den kommenden Tagen eindrucksvoll beweisen", sagte Verdi-Verhandlungsleiterin Andrea Kocsis am Wochenende.

Zuvor waren die Tarifverhandlungen beider Seiten über Arbeitszeit, Kündigungsschutz und Löhne abgebrochen worden. Nach einer Urabstimmung Ende April will die Gewerkschaft vom 2. Mai an einen unbefristeten Streik starten, um die Post zu mehr Entgegenkommen zu zwingen. Die Post hatte an die Gewerkschaft appelliert, vor Anfang Mai an den Verhandlungstisch zurückzukehren und einen unbefristeten Streik doch noch zu verhindern.

Verhandlungsspielraum vorhanden

Die Post offenbar bereit, ihr Angebot noch einmal zu verbessern. Die bisherige Offerte sei "nicht das letzte Wort der Post", sagte Personalvorstand Walter Scheurle der "Süddeutschen Zeitung". Post-Kommunikationschef Manfred Harnischfeger sagte: "Wir haben ein attraktives Angebot vorgelegt. Dies ist ein Angebot, aber kein Diktat." Verdi müsse sich jetzt inhaltlich dazu äußern und ein Gegenangebot machen. Beide Seiten müssten "weiter das Gespräch suchen, um wieder Bewegung in die Verhandlungen zu bringen, bevor es zu einem großen Streik kommt".

Vor allem wehrt sich Verdi gegen eine von der Post geforderte "unbezahlte Mehrarbeit" mit einer höheren Wochenarbeitszeit sowohl für Postbeamte als auch Tarifbeschäftigte. Bisher galten 38,5 Stunden. Laut Verdi bedeuten die Post-Vorschläge unter dem Strich künftig aber rund 41 Stunden Wochenarbeitszeit.

Quelle: ntv.de

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