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Siemens-Schmiergeldaffäre Ex-Finanzchef belastet

In der Siemens-Schmiergeldaffäre hat der frühere Bereichsvorstand Michael Kutschenreuter den einstigen Konzernfinanzchef Heinz-Joachim Neubürger schwer belastet. Neubürger sei über das System der schwarzen Kassen in der ehemaligen Siemens-Telekommunikationssparte Com im Bilde gewesen, zitierte Staatsanwältin Hildegard Bäumler vor dem Münchner Landgericht aus Kutschenreuters Vernehmung.

Kutschenreuter, gegen den ebenfalls ermittelt wird, erschien selbst nicht als Zeuge in dem Prozess. Nach Angaben der Ermittler versucht er derzeit in Dubai mit einem Immobilienfonds beruflich wieder auf die Beine zu kommen.

Neubürger habe gewusst, dass Schmiergeldzahlungen gang und gäbe gewesen seien, zitierte die Staatsanwältin Kutschenreuter am vierten Verhandlungstag des ersten Prozesses gegen Beschuldigte in der Siemens-Korruptionsaffäre. Der Finanzchef habe Kutschenreuter damals sogar geraten, sich mit einem Manager der Kraftwerkssparte auszutauschen, um zu erörtern wie dort "nötige Provisionszahlungen" organisiert würden. Der Kollege der Kraftwerkssparte, der wegen Schmiergeldzahlungen an Mitarbeiter des italienischen Energiekonzerns Enel bereits verurteilt worden ist, habe sich aber verschlossen gezeigt. Neben Neubürger habe auch der Com-Spartenchef und spätere Zentralvorstand Thomas Ganswindt das System gekannt. Gegen beide Topmanager gehen die Ermittler vor. Ganswindt hat nach Angaben von Bäumler-Hösl gestanden. Neubürger und sein Anwalt waren für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen.

Quelle: ntv.de

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