Meldungen

Vorwurf der Bestechlichkeit Ex-Infineon-Chef angeklagt

Die Staatsanwaltschaft München hat Justizkreisen zufolge Anklage gegen den ehemaligen Infineon-Chef Ulrich Schumacher erhoben. Dem Manager würde Bestechlichkeit im geschäftlichen Verkehr und versuchter Prozessbetrug zur Last gelegt, sagte eine mit dem Vorgang vertraute Person am Freitag. Auch "Focus" berichtet über die Anklage. Die Staatsanwaltschaft wollte sich zunächst nicht äußern.

Schumacher, der inzwischen den chinesischen Chipauftragsfertiger Grace Semiconductor führt, muss sich wegen mutmaßlicher Bestechungszahlungen durch einen früheren Geschäftspartner verantworten, der die Zahlungen eingeräumt hat und im Herbst 2006 dafür zu vier Jahren Haft verurteilt worden war. Auch der frühere Infineon-Vorstand Andreas von Zitzewitz hatte eingeräumt, Geld von dem Geschäftsmann angenommen zu haben, der beiden nach eigenen Angaben mehrere hunderttausend Euro im Rahmen von Motorsport-Spektakeln zufließen hat lassen. Im Gegenzug habe Schumacher dafür gesorgt, dass Infineon als Auftraggeber seiner Werbevermittlung gewogen geblieben sei.

Den Anklagepunkt des versuchten Prozessbetrugs habe sich Schumacher eingehandelt, weil er im Zivilverfahren um einen Teil seiner 5,2 Mio. Euro schweren Abfindung erklärte, von dem Geschäftspartner niemals Geld angenommen zu haben, hieß es aus den Justizkreisen. Infineon hatte einen Teil der Abfindung eingefroren.

Schumacher war im März im Streit mit dem restlichen Vorstand - darunter der amtierende Infineon-Chef Peter Bauer - als Chef des Chipkonzerns zurückgetreten. Ein Sprecher von Schumacher erklärte, der Manager kenne "die vermeintliche Anklage nicht", da sie ihm nicht vorliege. Der ehemalige Infineon-Chef beteuere allerdings, niemals Geld angenommen zu haben.

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen