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Beige Book liegt vor Fed deutet Zinssenkung an

Das Wachstum der US-Wirtschaft hat im Zeitraum Oktober bis Mitte November im Vergleich zu den beiden vorangegangenen sechs Wochen nachgelassen, wobei die Kerninflation weiter verhalten blieb. Mit dieser Diagnose der US-Wirtschaft stützt der Beige Book genannte Konjunkturbericht der Federal Reserve die Erwartung von Beobachtern, dass die Fed demnächst erneut ihre Zinsen senken wird. Der Dollar tendierte nach Veröffentlichung des letzten Beige Books in diesem Jahr erneut schwächer, während der Euro auf ein Tageshoch stieg. Sieben von zwölf Fed-Distrikten meldeten eine langsamere Wirtschaftsaktivität, der Rest sprach von moderater Expansion oder durchwachsenen Bedingungen.

Die US-Wirtschaft bleibt nach jüngsten Erkenntnissen der US-Notenbank bis auf Weiteres von der Krise am Markt für Wohnimmobilien belastet. Die Nachfrage nach Wohnimmobilien bleibe weiterhin "ziemlich gedrückt", hieß es. Es gebe nur einige sehr verstreute Anzeichen einer möglichen Stabilisierung inmitten eines sich fortsetzenden Abbremsungsprozesses, fasste die Fed die Lage nach Auswertung ihrer Umfrage in allen Fed-Distrikten zusammen. Hausbauer rechneten frühestens für Ende kommenden Jahres mit einer Erholung der Nachfrage.

Das aktuelle Beige Book bildet die Grundlage der Zinsentscheidung, die der Offenmarktausschuss der Fed bei seiner Sitzung am 11. Dezember fassen wird. Beobachter gehen vor allem wegen der anhaltenden Unsicherheit im Zusammenhang mit der Finanzmarktkrise davon aus, dass der geldpolitische Schlüsselsatz dann um 25 Basispunkte auf 4,5 Prozent reduziert wird. Diese Erwartung hatte sich bereits zuvor verstärkt, nachdem Fed-Vice-Chairman Donald Kohn gesagt hatte, eine rigidere Kreditvergabe könne die Fed zu geldpolitischen Gegenmaßnahmen veranlassen.

Die Krise am Bau macht sich laut Beige Book inzwischen auch am Arbeitsmarkt bemerkbar. Bauunternehmen verschöben Projekte und entließen Mitarbeiter, heißt es in dem Bericht, der bis zum 16. November eingegangene Umfrageergebnisse berücksichtigt. Die Berichte hinsichtlich der Ausgaben im Einzelhandel seien überwiegend pessimistisch gewesen, gleiches habe für den Ausblick auf das Feiertagsgeschäft gegolten.

Trotz negativer Nachrichten vom Bau und dem Einzelhandel zeichnet das Beige Book das Bild einer insgesamt wachsenden Gesamtwirtschaft. Allerdings habe sich das Wachstumstempo, verglichen mit der vorherigen Umfrage, verringert, konstatiert die Fed. Ein Lichtblick waren erneut die Exporte, die vom schwachen Dollar profitierten. Das verarbeitende Gewerbe zeigte sich stabil bis durchwachsen.

Hinsichtlich der Inflation konstatiert die Fed, dass der Inflationsdruck insgesamt schwach sei - mit Ausnahme von Produkten und Dienstleistungen, die stark von Nahrungsmittel- und Energielieferungen abhingen. Ohne diese beiden Bereiche seien die Endverbraucherpreise stabil gewesen oder sogar etwas gesunken. Eine begrenzte Preissetzungsmacht habe manche Unternehmen gezwungen, höhere Kosten auf Kosten der Marge zu absorbieren. Der Lohndruck wurde als weitgehend unverändert beschrieben.

Quelle: ntv.de

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