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Alles für die Wirtschaft Fed senkt Leitzins erneut

Die US-Notenbank Fed hat im Kampf gegen eine Rezession in den USA ihren Leitzins zum siebten Mal in Folge gesenkt. Zugleich signalisierten die Währungshüter um Notenbankchef Ben Bernanke am Mittwoch, dass nach der Herabsetzung des Leitzinses um weitere 25 Basispunkte die Lockerung der Geldpolitik vorerst beendet sein könnte. Mit 2,0 Prozent ist der Leitzins in den USA nun so niedrig wie zuletzt im Dezember 2004.

Die Äußerungen der Notenbank waren allerdings deutlich zurückhaltender als bei den vergangenen Zinssenkungen. Die wiederholten Schritte sollten helfen, das Wachstum in den USA wieder anzukurbeln, teilten die Notenbanker mit. Zugleich betonte die Fed die gestiegenen Preise für Lebensmittel und Energie. Der Passus, wonach weiterhin Abwärtsrisiken für die Konjunktur bestünden, war in der Erklärung nicht mehr zu finden. Die Fed werde nötigenfalls eingreifen, hieß es lediglich. Nach Einschätzung von Experten deutete die Notenbank damit an, zunächst zu beobachten, ob die Wirtschaft an Fahrt gewinnt, und erst dann über weitere Zinssenkungen zu entscheiden.

Allerdings hob die Fed die anhaltende Finanzkrise und den rapiden Verfall der Wohnimmobilienpreise hervor. Damit ließ sich die Notenbank die Tür für weitere Zinssenkungen offen. Anfang September lag der Schlüsselzins in den USA noch bei 5,25 Prozent. Seitdem hat die Fed die Zinsen aggressiv gesenkt, um dem Bankensystem und der rezessionsgefährdeten Wirtschaft unter die Arme zu greifen.

Risiko Inflation

Den US-Verbrauchern setzen derzeit nicht nur die fallenden Hauspreise zu, sondern auch die steigenden Kosten für Energie und Lebensmittel. Auch der Fed bereitet der Anstieg der Inflation Kopfzerbrechen, zumal sie die Preissteigerung mit jeder Zinssenkung mittelfristig weiter anheizt. Zwei Mitglieder des geldpolitischen Entscheidungsgremiums, Charles Plosser und Richard Fisher, stimmten deswegen gegen den jüngsten Zinsschritt.

Die US-Notenbank äußerte sich jedoch nicht so besorgt wie befürchtet über die Inflationsaussichten. Ihrer Ansicht nach sollte die Preissteigerung im weiteren Jahresverlauf etwas moderater ausfallen, zudem gebe es Anzeichen dafür, dass die Kerninflation ohne die stark schwankenden Preise für Lebensmittel und Treibstoffe zurückgehe. Die Währungshüter räumten aber ein, dass die Entwicklung der Lebenshaltungskosten derzeit äußerst ungewiss sei.

Gemischte US-Daten

Kurz vor der Zinsentscheidung hatten neue Daten gezeigt, dass sich die größte Volkswirtschaft am Jahresanfang relativ gut geschlagen hat. Entgegen allen Erwartungen konnte sie demnach ihr Tempo halten: Die Summe aller Waren und Dienstleistungen wuchs im ersten Vierteljahr aufs Jahr hochgerechnet um 0,6 Prozent und damit genau so stark wie Ende vorigen Jahres.

Allerdings liefert ein genauerer Blick kaum Grund zur Entwarnung: So wurden vor allem Lagerbestände aufgebaut, was in den kommenden Monaten auf der Wirtschaft lasten könnte. Keine Entspannung ist beim Konsum in Sicht, der etwa zwei Drittel der US-Wirtschaft ausmacht: Hier war das Wachstum zuletzt 2001 schwächer. Auch der Bau stürzte weiter ab, das Minus so groß wie seit 26 Jahren nicht mehr. Selbst Fed-Chef Ben Bernanke hatte zuletzt eine Rezession im ersten Halbjahr nicht ausgeschlossen, gleichzeitig aber eine Erholung in der zweiten Jahreshälfte in Aussicht gestellt.

Quelle: ntv.de

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