Hürden für Allianz mit Chrysler Fiat fürchtet Wertverfall
23.05.2009, 14:24 UhrFiat hat vor gerichtlichen Verzögerungen seiner geplanten Allianz mit dem insolventen US-Autokonzern Chrysler gewarnt. Jeder Aufschub "könnte sich letztlich als fatal erweisen" für die Pläne zur Sanierung von Chrysler, erklärten die Italiener in eingereichten Unterlagen für ein Gerichtsverfahren in New York.
Fiat hat vor gerichtlichen Verzögerungen seiner geplanten Allianz mit dem insolventen US-Autokonzern Chrysler gewarnt. Jeder Aufschub "könnte sich letztlich als fatal erweisen" für die Pläne zur Sanierung von Chrysler, erklärten die Italiener in eingereichten Unterlagen für ein Gerichtsverfahren in New York.
Darin forderte der Turiner Konzern die Abweisung einer Klage von Pensionsfonds aus dem US-Staat Indiana, die zur Sicherung ihrer Ansprüche gegen Chrysler den Verkauf von Teilen des US-Autobauers stoppen wollen.
Schon jetzt gebe es Sorgen über den Wertverfall der Chrysler-Unternehmensteile, die in das geplante gemeinsame Unternehmen eingebracht werden sollten, erklärte Fiat. Grund seien die Auswirkungen des Produktionsstopps in den Chrysler-Werken auf die Zulieferer und Händler des Unternehmens. Chrysler selbst warnte in Gerichtsdokumenten: "Jede wesentliche Verzögerung des Angebots- und Verkaufsprozesses, den das Insolvenzgericht sorgfältig, aber zügig in Gang gesetzt hat, wird Chrysler zerstören, Hunderttausende Menschen ihre Arbeit kosten und Gemeinden sowohl in den Vereinigten Staaten als auch in Kanada verwüsten."
Keine Befugnis der US-Regierung
Die klagenden Pensionsfons bemängeln die Art und Weise des geplanten Verkaufs und der Auszahlung von Geldern an Gläubiger, deren Ansprüche gegenüber ihren eigenen nachrangig seien. Die US-Regierung sei zu diesem Vorgehen nicht befugt.
Die Chrysler-Berater der Capstone Advisory Group revidierten in Gerichtsunterlagen ihre Schätzungen für den Fall einer Liquidierung von Chrysler zuungunsten der Gläubiger. Auf der Basis des Chrysler-Bestands an Barmitteln zum 30. April hätten die Hauptgläubiger bei einer solchen Entwicklung nur noch zwischen null und 18 Prozent ihrer Investitionen zurückerhalten können, berichteten sie.
In einem Vorgänger-Bericht hatten sie den Barbestand des Autobauers zum 1. April zugrundgelegt und waren zu dem Ergebnis gekommen, die Gläubiger hätten bei einer Liquidierung neun bis 38 Prozent ihrer Investitionen retten können.
Quelle: ntv.de, rts