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Verseuchte Babymilch Firmen-Chefin gesteht

Im Milch-Skandal in China hat eine ehemalige Firmenchefin vor Gericht ein Geständnis abgelegt. Die 66-jährige Ex-Geschäftsführerin einer inzwischen insolventen Molkerei habe sich schuldig bekannt, verdorbene und minderwertige Produkte verkauft zu haben, berichtete die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua. Die Frau erschien mit drei anderen Firmenverantwortlichen in einem Gericht in Shijiazhuang, der Hauptstadt der nördlichen Provinz Hebei. Unklar blieb zunächst, ob ihnen die Todesstrafe droht. Die mögliche Höchststrafe für die Angeklagten ist nach Angaben von Anwälten lebenslange Haft. Ursprünglich war angenommen worden, dass die Angeklagten hingerichtet werden könnten. Xinhua zufolge ist der Prozess bereits beendet. Der Tag der Urteilsverkündung wurde allerdings nicht mitgeteilt.

In China starben mindestens sechs Kinder, weil sie sich mit Melamin-haltiger Milch vergifteten. Mehr als 290.000 erkrankten zum Teil schwer. Melamin ist eine Chemikalie, die zur Kunststoffherstellung und in Düngemitteln verwendet wird. Sie verursacht Nierenerkrankungen. In Milchpulver täuscht Melamin einen höheren Proteingehalt vor. Im September hatte die EU ein Einfuhrverbot aller in China mit Milch hergestellten Lebensmittel verhängt. Anfang Oktober erreichte der Milch-Skandal auch Deutschland, als in mehreren Bundesländern chinesische Bonbons auftauchten, in denen Melamin nachgewiesen wurde.

Die 66-Jährige gab zu, die Behörden über Gesundheitsgefahren zu spät informiert zu haben. Sie habe seit Mai 2008 über gesundheitliche Probleme bei Kindern im Zusammenhang mit Milchprodukten ihres Unternehmens Bescheid gewusst, die Behörden jedoch erst am 2. August darüber informiert. Die Behörden ihrerseits meldeten dies erst einen Monat später der nächsthöheren Verwaltungsebene. Dies hatte Spekulationen ausgelöst, der Vorfall dürfe nicht die Olympischen Spiele überschatten. Diese hatten im August in Peking stattgefunden.

Quelle: ntv.de

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