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Russen geben nicht auf Firmentausch mit Telekom

Der russische Mischkonzern Sistema hat nach einem Zeitungsbericht der Deutschen Telekom erneut Avancen gemacht. Sistema habe ein Tauschgeschäft angeregt, berichtete die "Financial Times Deutschland" unter Berufung auf mit dem Vorgang vertrauten Personen. Das Unternehmen biete seine Anteile am führenden russischen Mobilfunkanbieter Mobile TeleSystems (MTS) an und wolle im Gegenzug die ungarische Telekom-Tochter Magyar Telekom haben. Die Telekom wollte den Bericht nicht kommentieren.

Das Angebot habe aber nur geringe Erfolgsaussichten, berichtete die Zeitung weiter. Telekom-Kenner hätten gesagt, die Konzernspitze beurteile das Angebot skeptisch. Zudem stoße ein Verkauf des ungarischen Ex-Telefonmonopolisten Magyar an einen russischen Konzern vermutlich auf erbitterten Widerstand der Budapester Regierung. "Die Sache zeigt, dass Sistema nicht locker lässt, aber die Erfolgschancen gehen gegen null", sagte ein mit dem Vorgang Vertrauter. An MTS war die Telekom früher mit 40 Prozent beteiligt, war aber 2005 zum Schuldenabbau komplett ausgestiegen.

Sistema hat Interesse bekundet, in weitere europäische Telekommunikationsmärkte vorzudringen. Im November 2006 hatte der Mehrheitseigentümer Wladimir Jewtuschenkow erstmals Interesse an einem Einstieg bei der Telekom geäußert. Er knüpfte eine Beteiligung aber an die Zustimmung der Bundesregierung. Russlands Telekommunikationsminister hatte sich Medienberichten zufolge Mitte März zuversichtlich gezeigt, dass Gespräche zwischen Sistema und Telekom noch erfolgreich sein könnten. Sowohl von der Bundesregierung als auch in Unternehmenskreisen hatte es jedoch geheißen, es gebe keine Gespräche.

Telekom-Chef Rene Obermann hatte Anfang März angekündigt, im Ausland im Mobilfunk weiter wachsen zu wollen. Auch Zukäufe und eine Expansion in neue Märkte seien denkbar, hatte er gesagt. Geld für das Wachstum soll auch aus dem Verkauf von Randbereichen kommen. Auf der Liste der zu prüfenden Verkäufe tauchte die Magyar-Beteiligung jedoch nicht auf.

Quelle: ntv.de

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