Die Pläne des Herrn Homm Freenet wieder aufspalten
30.05.2007, 18:45 UhrDer Hedge-Fonds-Manager Florian Homm will den gerade erst fusionierten Mobilfunk- und Internetanbieter Freenet aufspalten. "Wir streben eine Optimierungsstrategie bei Freenet an. Jeder Teilbereich für sich ist interessant", sagte Homm im Interview mit der Nachrichtenagentur Reuters.
Für die beiden Kernbereiche Internet und Mobilfunk gebe es seiner Ansicht nach in Europa mindestens drei bis fünf Kaufinteressenten. Als weitere Möglichkeit zur Wertsteigerung sieht der umstrittene Investor auch einen Komplettverkauf des Unternehmens. Von Freenet war zunächst kein Kommentar zu erhalten.
Homm geht davon aus, dass das Management noch vor der Sommerpause eine Entscheidung fällt, welche Strategie verfolgt wird. "Ich denke, das Ganze wird im Juni oder Juli ein Thema."
Homm hält seit kurzem mehr als drei Prozent an Freenet und hat angekündigt, seinen Anteil auf mehr als fünf Prozent aufzustocken. Homm war zuletzt beim Reisekonzern TUI eingestiegen und hatte auch als Investor beim börsennotierten Fußballclub Borussia Dortmund Schlagzeilen gemacht. Er gilt als Investor, der sich ins operative Geschäft einmischt.
Die Berliner Beteiligungsgesellschaft Vatas hatte jüngst das knapp 19-prozentige Aktienpaket des Finanzinvestors Texas Pacific Group (TPG) übernommen und ist seither neuer Hauptaktionär von Freenet. Zu den Geschäftsführern von Vatas gehört der einstige Vorzeige-Jungunternehmer Lars Windhorst.
Sechs Euro Dividende
Freenet und deren frühere Muttergesellschaft Mobilcom hatten Anfang März nach monatelanger Hängepartie ihre Fusion vollzogen. Wegen langwieriger Rechtsstreitigkeiten mit Aktionären, die gegen den Zusammenschluss klagten, kam das Unternehmen bei angestrebten Zukäufen nicht zu Zuge. Die angesammelte Liquidität soll nun ausgeschüttet werden. Der Aufsichtsrat beschloss, den Eignern 5,50 Euro Sonderdividende je Aktie vorzuschlagen. Hinzu kommen soll eine reguläre Dividende von 50 Cent. Damit fließen den Aktionären sechs Euro je Anteilschein zu. Über die Ausschüttung sollen die Aktionäre auf ihrer Hauptversammlung in der zweiten Juli-Hälfte entscheiden. Freenet verfügte Ende 2006 über liquide Mittel von 538 Millionen Euro.
Quelle: ntv.de