VW bringt den "Volkswagen" Für unter 8.000 Euro
11.03.2007, 12:24 UhrDer Wolfsburger VW-Konzern will 2009 ein Auto für weniger als 8.000 Euro auf den Markt bringen. "Beim Basispreis könnte die vierstellige Zahl hier zu Lande mit einer Sieben beginnen", kündigte Konzernchef Martin Winterkorn in einem Gespräch mit der Fachzeitschrift "Automobilwoche" an. Ziel sei ein Modell "unterhalb des Fox", sagte Winterkorn. VW plane einen "Volkswagen im besten Sinne des Wortes, kein Billigauto". Der Wagen sei ausschließlich für den deutschen Markt bestimmt.
Ein noch preisgünstigeres Auto für Schwellenmärkte wie Russland und Indien soll bei der VW-Tochter Skoda entstehen. "Für diese wachstumsstarken Absatzregionen brauchen wir ein Fahrzeug, das sich in der Preisregion von umgerechnet lediglich 6.000 bis 7.000 Euro bewegt und dennoch neben viel Raum ein Höchstmaß robuster wie aktueller Technik zu bieten hat", sagte Skoda-Chef Detlef Wittig der "Automobilwoche".
Winterkorn will zudem die Profile der verschiedenen VW-Marken sowie ihre jeweiligen geographischen Schwerpunkte deutlicher als bisher herausarbeiten: "Die Positionierung von Skoda und Seat sollten wir ein wenig nachschärfen", betonte Winterkorn. "Ein Ziel für Seat ist klar: Die müssen die Nummer eins in Spanien werden." Eine Trennung von der spanischen Krisenmarke lehnt Winterkorn ab. "Wenn eine Tochtermarke mal nicht so gut dasteht, sollte man sie nicht gleich aufgeben."
Die 94000 VW-Mitarbeiter in Deutschland erhalten dieses Jahr einen Bonus von mehr als 2200 Euro. "Wir schütten zehn Prozent des operativen Gewinns an die Belegschaft aus. Der Betrag wird in den nächsten Jahren mit den verbesserten Ergebnissen steigen", sagte der Personalvorstand des Wolfsburger Autobauers, Horst Neumann, der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". Erstmals werde der Konzern dieses Jahr wieder eine größere Zahl von Hochschulabsolventen einstellen, kündigte Neumann an. "In diesem Jahr wollen wir rund 500 Hochschulabsolventen anwerben. Volkswagen muss die Besten von Europas Universitäten an Bord holen. Da haben wir einen Nachholbedarf nach den Sparprogrammen der vergangenen Jahre."
Zugleich werde der Stellenabbau bei Europas größtem Autohersteller weitergehen, sagte Neumann. "Im vorigen Jahr haben 7200 Mitarbeiter den Konzern verlassen. Bis zum Jahr 2009 werden noch einmal 7000 Mitarbeiter vorzeitig in Rente gehen." Auch der Druck auf die Löhne in Deutschland bleibt nach Ansicht des VW-Vorstandes bestehen. Er vertraue darauf, dass die "IG Metall ihre verantwortungsvolle Tarifpolitik" fortsetzt, sagte Neumann mit Blick auf die beginnenden Tarifverhandlungen. "Wir müssen aufpassen, dass der Abstand zu den Wettbewerbern in Mittel- und Osteuropa nicht größer wird."
Quelle: ntv.de