Opec äußerst besorgt Furcht vor Iran-Effekt
10.07.2008, 18:38 UhrIm Falle eines militärischen Angriffs auf den Iran könnte die Organisation erdölexportierender Länder (Opec) die ausfallende Ölförderung des Landes nicht ausgleichen. Darauf hat Opec-Generalsekretär Abdalla al Badri, bei der Vorlage des "Welt-Öl-Ausblicks 2008" in Wien hingewiesen. "Die Opec wäre absolut nicht in der Lage, die Öllieferungen des Iran auszugleichen", betonte er. "Der Iran ist immerhin der zweitgrößte Ölproduzent der Opec."
Laut Al Badri wird die Nachfrage nach Rohöl wird trotz steigender Preise bis zum Jahr 2030 von gegenwärtig rund 85 Mio. Barrel um jährlich rund 1,3 Mio. Barrel auf 113 Mio. Barrel pro Tag wachsen. Diese Berechnung liege um 4 Mio. Barrel niedriger als noch vor einem Jahr, sagte er.
Die Opec geht nach seinen Angaben davon aus, dass die Preise für Rohöl in den kommenden Jahren wieder sinken, sobald die Spekulation eingedämmt werden kann. "Die vorhandenen Marktbedingungen geben überhaupt keinen Anlass für steigenden Preise", bekräftigte Al Badri. "Verantwortlich ist die unsichere Lage im Mittleren Osten, der niedrige US-Dollarkurs und die verschiedenen Engpässe im Raffineriebereich". Dazu komme, dass sich das Volumen des spekulativen Öl-Handels in den vergangenen fünf Jahren mehr als verdreifacht habe.
Mehr Öl aus Nicht-Opec-Staaten
In den kommenden vier Jahren wird laut Opec die Produktion aus Nicht-Opec-Ländern um rund sechs Mio. Barrel/Tag steigen. Das zusätzliche Öl wird voraussichtlich aus der Rohölförderung Brasiliens, Russlands und den Staaten am Kaspischen Meer stammen. Diese höhere Produktion werde die sinkende Förderung in der Nordsee und in Mexiko "mehr als wettmachen".
Obwohl der Anteil der erneuerbaren Energien deutlich steigen dürfte, werde die Energienachfrage weiterhin zu etwa 85 Prozent durch Öl gedeckt. Der bei weitem größte Anteil am gestiegenen Verbrauch werde auf die Entwicklungsländer zurückzuführen sein. Dennoch "werden sie (die Entwicklungsländer) 2030 im Durchschnitt nur ein Fünftel so viel Öl pro Person verbrauchen, wie die Mitgliedsländer der OECD", heißt es in dem Bericht.
Gegenwärtig fördern die Opec-Staaten nach Angaben der Organisation 32,4 Mio. Barrel pro Tag. Um die steigende Nachfrage zu befriedigen, investiert das Kartell bis 2012 etwa 160 Mrd. US- Dollar in 120 Projekte. Bis dahin soll die Förderkapazität um über 5 Mio. Barrel im Vergleich zu 2007 erhöht werden.
Quelle: ntv.de