Der US-Mischkonzern General Electric (GE) will US-Medien zufolge seine milliardenschwere Haushaltsgeräte-Sparte verkaufen. Bei einer geplanten Auktion könne GE fünf bis acht Milliarden Dollar erlösen, berichtete das "Wall Street Journal". Ein denkbarer Käufer sei etwa der deutsche Hausgeräte-Hersteller Bosch Siemens (BSH). Eine BSH-Sprecherin wollte das Gerücht nicht kommentieren.

GE-Chef Jeffrey Immelt baut den Traditionskonzern derzeit um und stößt Bereiche mit zu wenig Ertrag ab. Mit einem überraschenden Gewinnrückgang im ersten Quartal und einem schwächeren Ausblick hatte Immelt die GE-Aktie im April an der Börse auf Talfahrt geschickt.

In den USA ist General Electric unter seinem Markennamen GE einer der größten Haushaltsgeräte-Anbieter vom Kühlschrank bis zum Wäschetrockner. Große Absatzmärkte sind zudem Lateinamerika und Asien. Weltweiter Branchenführer bei der sogenannten "weißen Ware" ist der US-Konzern Whirlpool (Bauknecht).

Nur noch ein Bruchteil des GE-Umsatzes

Die Haushaltsgeräte-Sparte von GE steht nicht zuletzt wegen der US-Immobilienkrise unter Druck. Mit einem Umsatz von rund sieben Milliarden Dollar macht sie nur einen Bruchteil des Konzernumsatzes von zuletzt mehr als 170 Milliarden Dollar aus. Das über 100 Jahre bestehende Geschäft gehört zum Traditionsbestand des Mischkonzerns mit seiner bunten Palette von Flugzeug-Turbinen über Medizingeräte und Fernsehsender bis hin zu einer riesigen Finanzsparte.

Den Bieterwettstreit solle die Investmentbank Goldman Sachs organisieren, hieß es in übereinstimmenden Berichten. Die Unterlagen sollen in den nächsten Wochen versandt werden. Weitere mögliche Interessenten seien die chinesische Haier Group, LG Electronics und Samsung aus Südkorea sowie der schwedische Electrolux-Konzern (AEG). Auch private Beteiligungsgesellschaften könnten Interesse haben.