Letzte Chance verpasst GM-Gläubiger ziehen nicht mit
27.05.2009, 09:33 UhrDie ums Überleben kämpfende Opel-Mutter GM ist mit ihrem Angebot an die Gläubiger zum Schuldenverzicht gescheitert. Damit gilt ein baldiger Insolvenzantrag des größten US-Autobauers als kaum mehr vermeidbar.
Die Zeit für GM läuft ab. Ein Stoßgebet von Konzern-Chef Fritz Henderson.
(Foto: AP)
Die Zustimmung unter den mehreren zehntausend Kreditgebern sei bei weitem niedriger gewesen als zur Annahme nötig, teilte der US-Autobauer am Mittwoch am Konzernsitz in Detroit (Michigan) mit.
Der Schuldenverzicht der Gläubiger war einer von zwei Schlüsselelementen des Sanierungsplans. Das zweite Element war eine Vereinbarung mit den Gewerkschaften über eine Reduzierung der Personalkosten.
Einigung mit Auto-Gewerkschaft
Hier hatte die US-Regierung eine Einigung mit der Auto-Gewerkschaft UAW in der Nacht erzielt. Diese sieht vor, dass die Opel-Mutter künftig bis zu 70 Prozent dem Staat gehören wird. Die Führung der Gewerkschaft habe für eine Reduzierung ihres geplanten GM-Anteils von 39 auf 17,5 Prozent gestimmt, wie aus Gewerkschaftskreisen verlautete.
Im Gegenzug habe die UAW in Verhandlungen mit GM Zusagen zur Sicherung von Arbeitsplätzen erhalten. Zudem soll die Produktion in drei Werken nicht wie geplant nach China oder Mexiko verlegt werden. Die Gewerkschaftsmitglieder sollen am Mittwoch und Donnerstag darüber abstimmen.
Der Anteil des Staates werde nach der Reduzierung von bislang geplanten 50 auf rund 70 Prozent steigen, berichtete das "Wall Street Journal". Die Gläubiger von General Motors (GM) sollen sich nach wie vor mit einem Anteil von rund zehn Prozent begnügen.
Entscheidung spätestens Sonntag
Die neuen Besitzverhältnisse sollen nach dem Umbau von GM gelten. Der Konzern hat offiziell bis Sonntag Zeit, der Regierung hierzu einen Sanierungsplan vorzulegen.
Das "Wall Street Journal" hatte ferner unter Berufung auf Verhandlungskreise berichtet, der Staat werde für seinen höheren Anteil an GM noch mehr Geld in das Unternehmen stecken. Die US-Regierung sei bereit, zusätzlich zu den bislang gezahlten 19,4 Mrd. US-Dollar bis zu 50 weitere Mrd. US-Dollar zu geben, um den Umbau des Konzerns zu finanzieren und eine Pleite zu vermeiden.
Quelle: ntv.de, dpa/afp