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Noch vor Fristablauf GM-Insolvenz möglich

Der ums Überleben kämpfende US-Autobauer General Motors soll offenbar notfalls in eine geordnete Insolvenz geführt und aufgespaltet werden. Sollte die Opel-Mutter Gläubigern und Gewerkschaften keine drastischen Einschnitte abringen können, gebe es Pläne, aus den gesunden GM-Teilen ein neues, profitables Unternehmen zu formen, hieß es aus Verhandlungskreisen. Der neue GM-Chef Fritz Henderson schloss auch eine Insolvenz vor Ablauf der 60-tägigen Frist der US-Regierung nicht mehr aus.

Wenig zukunftsfähige Marken wie Saturn und Hummer sollten gebündelt, länger unter Gläubigerschutz geführt und schließlich verkauft oder abgewickelt werden, hieß es weiter. Auch die "New York Times" berichtete, die Regierung wolle einen kontrollierten Gläubigerschutz von GM durch eine Aufspaltung des Konzerns erreichen. Zu den profitableren Marken für den gesunden Unternehmensteil sollten unter anderem Cadillac und Chevrolet zählen.

US-Regierungsvertreter wiesen Berichte über eine angebliche Präferenz von Präsident Barack Obama für einen Konkurs zurück. "Dieser Bericht ist nicht präzise", sagte ein Regierungsmitarbeiter mit Blick auf eine entsprechende Meldung der Agentur Bloomberg. Obama habe seine Meinung nicht geändert und wolle GM wie angekündigt die vollen 60 Tage Zeit lassen, um eine Lösung zu finden, sagten auch andere Vertreter.

Nach Angaben von Finanzminister Timothy Geithner gibt es noch keinen Beschluss der Regierung in Washington, GM und Chrysler in Insolvenz gehen zu lassen. Beide Autobauer hätten zwar Fortschritte gemacht, seien aber noch nicht am Ziel.

Kein Hilfeersuchen für Vauxhall

Bloomberg hatte zudem unter Berufung auf mit der Situation vertraute Kreise berichtet, Obama sei auch bereit, Chrysler pleitegehen zu lassen, wenn der drittgrößte Autoproduzent des Landes keine Allianz mit dem italienischen Fiat-Konzern zustande bekomme. Chrysler verhandelt derzeit mit Fiat über die schwierigen Details einer möglichen Zusammenarbeit beider Hersteller. Sollte die von der Regierung vorangetriebene Kooperation nicht innerhalb von 30 Tagen zustande kommen, droht Chrysler die Insolvenz.

GM widersprach auch einem Zeitungsbericht, wonach der Konzern die britische Regierung um Hilfen in Höhe von 600 Mio. Pfund (rund 652 Mio. Euro) für die Tochter Vauxhall gebeten habe. Zunächst müsse bei den Gesprächen zwischen den britischen Aufsichtsbehörden und GM Europe eine Lösung gefunden werden, sagte ein GM-Sprecher.

Quelle: ntv.de

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